Ein
sinnvoller Sinneswandel (LTB 155, Abenteuer im
Regenwald) Schon der Auftakt der Geschichte
dürfte den Leser durchaus überraschen: Arbeiten
Onkel Dagobert und Klaas Klever doch
gemeinschaftlich an einem großen Bauprojekt mit
Namen "Entenhausen 2". Schnell wird
allerdings klar, dass die Zusammenarbeit nicht
wirklich aus freien Stücken vonstatten geht,
sondern zustande gekommen ist, da beiden Parteien
genau die Hälfte des erforderlichen
Baugrundstückes gehört. Lediglich ein winziges
Baugrundstück befindet sich bislang noch nicht
im Besitz der beiden schwerreichen Enten und die
Eigentümerin weigert sich bislang auch
standhaft, an dieser Situation etwas zu ändern.
Der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?
Auf
eigene Faust mischen sich die beiden Milliardäre
dann schließlich unabhängig voneinander unter
die Bauarbeiter auf der Baustelle um
sicherzustellen, dass der so ungewohnte
Geschäftspartner dort nicht mit "falschen
Karten spielt".
Dort nimmt die Geschichte dann allerdings eine
folgenschwere Wendung: Durch einen Unfall auf der
Baustelle verlieren die beiden Widersacher ihr
Gedächtnis und sehen sich auf einmal
identitäts- und mittellos auf der Straße
wieder.
Die beiden geben ein derart trauriges Bild ab,
dass die gutherzige Florence Duckingale (Von
ihren Freunden nur "Flo" gerufen) sich
den beiden vermeintlichen Obdachlosen annimmt und
ihnen in ihrer Armenmission Unterschlupf, saubere
Kleidung und eine warme Mahlzeit gewährt.
Um
Flos Armenhaus ist es allerdings nicht gut
bestellt, versucht doch eine skrupellose
Gesellschaft, sie vor die Tür zu setzen und auf
dem Grundstück ein großes Bauprojekt
voranzutreiben.
Dem Leser wird schnell klar, dass sich an dieser
Stelle die beiden Handlungsstränge treffen
die beiden unter Amnesie leidenden und
daher ahnungslosen Enten versprechen Flo
allerdings, alles zu tun, um die Übernahme zu
verhindern.
Gut beobachtet und doch falsche Schlüsse
gezogen...
Leider
fehlt es Flo an dem nötigen Kleingeld, um ihre
Armenmission zu halten, so dass sich Onkel
Dagobert und Klaas Klever entschließen, ihr zu
helfen. Und schnell zeigt sich, dass die beiden
nichts von ihrer Geschäftstüchtigkeit
eingebüßt haben. Den ersten Erfolgen mit einem
Hamburgerstand auf der Baustelle folgt das
richtige Näschen an der Entenhausener Börse und
bereits nach kurzer Zeit ist tatsächlich so viel
Geld verdient, dass neben der abzuzahlenden
Hypothek auch noch genug für eine angemessenere
Kleidung übrig bleibt.
Das Gedächtnis streikt, der Geschäftssinn
nicht.
Zum
finalen Höhepunkt kommt das Szenario
schließlich, als sich Flo, Klever und Dagobert
zur "Duck Bau AG" aufmachen, um den
Eigentümern mal "gehörig die Meinung
sagen" und dort erwartungsgemäß auf die
altbekannten Assistenten Fräulein Rührig und
Anwantzer treffen. Nachdem die Identitäten von
Dagobert und Klever also auf diesem Wege wieder
geklärt werden konnten und die beiden auch ihr
Gedächtnis schlußendlich wieder erlangt haben,
entschließen sie sich sehr zur Freude
natürlich von Flo ihre Übernahmepläne
abzublasen und ihre wohltätige Helferin
weiterhin zu unterstützen.
"Ein
sinnvoller Sinneswandel" lebt ganz stark von
der ungewöhnlichen und amüsanten Storys
Alessandro Sistis. Die Zeichnungen stammen aus
der Anfangszeit des Schaffens von Stefano Intini,
der sein Schaffen heute sehr viel abstrakter und
stilisierter zu Papier bringt. Hier ergeben die
gelungenen Zeichnungen zusammen mit der tollen
Geschichte ein stimmiges Ganzes.
Christian
Peters
Story: |
Alessandro Sisti |
Zeichnungen: |
Stefano Intini |
Seiten: |
39 |
Veröffentlicht: |
1989 |
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