In einer ganz und gar ungewohnten Rolle erleben wir Micky in dieser von Cavazzano traumhaft schön umgesetzten Geschichte. Micky, genauer gesagt Graf Mickelin – spielt die Geschichte doch im Frankreich des späten 18. Jahrhunderts – ist nämlich ein adliger Müßiggänger, der Mode, Theater und das Erobern von Frauenherzen zu seinen Hobbys zählt.
Bei dieser Geschichte handelt es sich um eine Parodie des Romans "Scaramouche" von Rafael Sabatini, der auch in mehreren Filmversionen umgesetzt worden ist.

Der Marquis Charlot, mit verblüffender Ähnlichkeit zu Kater Karlo, treibt unter Anweisung von Königin Troudi sein Unwesen in Frankreich und aufgrund seiner famosen Fechtkünste, hat es sich bislang niemand getraut, es mit ihm aufzunehmen und das Regime zu stürzen.
Mickelot selbst hat bislang mit der Politik auch deutlich wenig am Hut, was sich allerdings ändert, als sein Freund Brutus (alias Goofy) wegen Hochverrats eingesperrt wird. Mickelot, der zuvor dem Marquis erfolglos in einem Fechtduell gestellt hat und auch festgenommen werden soll, gelingt allerdings die Flucht.

Auf dieser Flucht macht er die Bekanntschaft mit der ersten Dame, dessen Herz der charmante Graf erobert. Das Kapitel "Frauenbekanntschaften" wird sich – wie bereits erwähnt – wie ein roter Faden durch die weitere Handlung ziehen.

Micky in der Rolle als Herzensbrecher: 1, 2 und...

...3.

Es handelt sich um die Baronesse Minnou, die ebenfalls unter der Herrschaft des Marquis und der Königin zu leiden hat und die Schulden ihres Vaters als Zofe am Hof abarbeiten muss. Doch sprunghaft, wie der gute Graf nun einmal ist, ist die Bekanntschaft von nicht sehr langer Dauer und er muss vor den Soldaten des Maquis fliehen und entgeht erneut nur mit Hilfe eines Fremden deren Fängen.
Bei dem Fremden handelt es sich um den Theaterschauspieler Mickymouche, der passenderweise eine verblüffende Ähnlichkeit zu Mickelin aufweist, ebenso gegen die Regierung eingestellt ist und ihn deswegen in seiner Schauspieltruppe aufnimmt. Mitglied des Ensembles ist auch die schöne Leonore, die bei den kommenden Aufführungen neben Mickelin die Hauptrolle spielt und sich auch in den Grafen verguckt.

Unter dem Deckmantel seines erfolgreichen Abstechers in das Theatergewerbe, nimmt Mickelin Fechtstunden bei Meister Florettan, der nicht nur ein Freund von Mickymouche, sondern zugleich auch der Fechtmeister des hinterlistigen Marquis ist.
Bei diesem lernt der Graf das nötige Rüstzeug, um zu einem konkurrenzfähigen Gegner für den Marquis zu werden. Durch Zufall sieht dieser allerdings, dass Mickelin Fechtstunden bei seinem Fechtlehrer nimmt, woraufhin es zu einem erneuten Duell kommt, in dem Mickelin zwar erneut als Verlierer, aber immerhin mit dem Leben davon kommt.

Auf seiner weiteren Reise nach Paris trifft Mickelin auf die beste Fechtmeisterin des Landes, die nicht minder attraktive Victoria, die – nicht wirklich überraschend – auch ganz nebenbei dem Charme des Grafen erliegt.
Dank Victoria perfektioniert Mickelin seine Fechtkünste und fordert mitten in einer Vorstellung des Ensembles von Mickymouche den im Publikum sitzenden Marquis zum Duell heraus. Im großen Finale duellieren sich die beiden Widersacher direkt auf der Bühne und Mickelin gelingt es tatsächlich als Sieger daraus hervorzugehen.

Während der Marquis und Troudi ins Exil flüchten müssen, gibt es auch für den Frauenschwarm kein richtiges Happyend – treffen doch seine 3 Liebsten aufeinander und bereiten dem Grafen ein feuriges Finale. ;)

Christian Peters