Die Pleite mit der
Beute (LTB 204, Der Palast des Dagomesch) "Die
Pleite mit der Beute" ist vielleicht eine
der humorvollsten je im Lustigen Taschenbuch
erschienenen Geschichten. Und manchen Leser mag
es aufgrund dieser Tatsache überraschen, dass es
sich bei einer solchen Beschreibung um eine
Maus-Story handeln kann. Doch dem ist
zweifelsohne so. Die Story von Massimo Marconi,
Autor vieler sehr gelungener Storys, sprüht nur
so vor gelungenen Slapstick-Einlagen und
überzeugt mit einem unerwarteten, dynamischen
und abwechslungsreichen Handlungsstrang.
Gerade diejenigen, denen ein ewig naseweiser
Privatdetektiv Micky Maus auf die Nerven gehen
sollte, werden sich bei der Lektüre dieser
Geschichte wundern, wie sympathisch der Mauserich
doch rüberkommen kann - so muss Micky dieses Mal
ungewohnt viel einstecken.
Beginnen
tut die sehr lesenswerte Geschichte damit, dass
Kater Karlo nach einem (wieder einmal)
mißlungenen Raubüberfall, lediglich eine
unterirdisch vergrabene Kiste mit seltsamen
Formularen als "Beute" verzeichnen
kann.
Als diese Nachricht schließlich in die Zeitungen
gelangt und auf einer fernen Südseeinsel ein
zunächst Unbekannter, der sich Micky Maus
später als Millionär Mark Mc Cormick vorstellt,
davon Wind bekommt, kommt die Handlung in Fahrt.
McCormick bittet, in Entenhausen angekommen,
Micky ihm bei der Suche nach Kater Karlo zu
helfen, da dieser McCormick bei einer
Poker-Partie die Juwelen seiner Frau abgezockt
habe. Diese wolle er nun zurückkaufen, um vor
seiner Frau nicht mit leeren Händen dazustehen.
Auf
der Suche nach Karlo, erfahren die beiden, dass
dieser scheinbar auch von zwei zwielichten
Gestalten gesucht wird, die offenbar auch an den
Inhalt von Karlos erbeuteter Kiste wollen.
"Auch" da ziemlich schnell klar wird,
dass McCormick hinter nichts anderem als der
Kiste Karlos her ist. Dies offenbart sich, als
Micky und sein Begleiter den untergetauchten
Ganoven Hilfe suchend bei Micky zu Hause
vorfinden.
McCormicks Versteckspiel fliegt auf und er muss
sich nach einem mißlungenen Versuch die ominöse
Beute an sich zu bringen, als Professor Zweistein
zu erkennen geben. Zweistein klärt die
verdutzten Micky Maus und Kater Karlo darüber
auf, dass er selbst das Objekt der Begierde vor
vielen Jahren vergraben habe. Das Kästchen
enthalte die Formeln für eine von ihm neu
entdeckte Energie, nie dagewesenen Ausmaßes. Und
da Zweistein sich sicher war, dass die Menschheit
für diese Erfindung noch nicht reif sein würde,
vergrub er damals die Kiste, täuschte seinen Tod
vor und wanderte auf eine Südseeinsel aus.
Der
zwielichtige Professor Tück, seit jeher ein
Intimfeind Zweisteins hat nun von Karlos Fund
Wind bekommen und versucht mit Hilfe seiner
Handlanger an die Kiste zu kommen. Dies führt zu
einer furiosen Jagd nach der Kiste und einem mehr
als unterhaltsamen Zweikampf zwischen Tücks
engagierten Ganoven auf der einen Seite, sowie
einem ungewöhnlichen Team bestehend aus Micky,
Karlo, Professor Zweistein, sowie dem
dazugestoßenen Goofy.
Furios
und einfach nur herrlich mit anzusehen, wie sich
abwechselnd Verfolgungsjagden zwischen den beiden
Parteien ergeben - im Grunde ist man fast schon
traurig, dass die Geschichte nach 55 Seiten einen
passenden Schluss findet. Man hätte dem wilden
Treiben gerne noch etwas länger zugeschaut. ;)
Christian
Peters, 2004
Autor: |
Massimo Marconi |
Zeichner: |
Silvio Camboni |
Seiten: |
55 |
Veröffentlicht: |
1994 |
|