Ein ruhiges
Leben... (LTB 153, Der Schatz der Teufelszinne) Micky ist
des nervenaufreibenden Lebens als Privatdetektiv
müßig und sehnt sich - durchaus zum Wohlwollen
von Minni - nach einer ruhigeren und wenig
riskanten Arbeit. So passt es allerbest, das der
dringend Erholung suchende Mäuserich einen
Posten als Bahnhofsvorsteher von Erpelfingen
angeboten bekommt. Ein kleines verträumtes
Dörfchen, 60 Kilometer von Entenhausen entfernt,
wo es Tag für Tag nur 2 Bummelzüge
durchzuwinken gilt.
Micky tritt seinen Dienst an, wird
von seinem Amtsvorgänger eingewiesen, den zwei
Erpelfingener Originalen Fräulein Redsel und
Herrn Einsilb (Die ihren Namen mehr als zu Recht
tragen) vorgestellt und das wenig spektakuläre
Treiben im 82-Einwohner-Dorf beginnt wieder
gewohnt triviale Züge anzunehmen.
Dies soll sich allerdings schon bald ändern -
wenn auch zunächst sehr unspektakulär. Schon am
2.Arbeitstag besucht Goofy den
Einsamkeit-suchenden Micky, da er beim Versuch
Benzin herzustellen sein Haus abgefackelt hat und
nun eine vorübergehende Bleibe benötigt.
Micky, der schon früh merkt, dass die Einöde
für ihn zumindest gewöhnungsbedürftig ist,
nimmt seinen Freund wohlwollend bei sich auf.
Regelrecht in Ekstase gerät Fräulein Redsel,
als nach Goofy auch noch Kater Karlo nach
Erpelfingen nachreist und angibt dort eine Kur
abhalten zu wollen. Der Weg zur Weltstadt scheine
bei einer derartigen Bevölerungsexplosion
vorgezeichnet.
Karlos wirklicher Beweggrund, sich
auf diese Reise zu begeben ist indes natürlich
keine Kur.
Vielmehr kommt es ihm spanisch vor, dass Micky
auf einmal diesen Job angenommen hat und er
wittert (grundlos), dass es hier für ihn etwas
zu holen geben würde.
Nun nimmt die Komödie langsam aber sicher ihren
Lauf: Zur Beschattung Karlos reist Inspektor
Issel, getarnt als holdes Frollein, hinterher -
schließlich folgen zur Unterstützung von Karlo
Freundin Trudy und Kumpane Schnauz. Tagtäglich
steigen neue wohlbekannte Entenhausener aus dem
Bummelzug, mit der so herbeiersehnten Ruhe für
Micky ist es jedenfalls schnell aus.
Spätestens ab dem Moment, wo auch Kommissar
Hunter mitsamt Einsatzkommando die Beschattung
der 3 Ganoven aufnimmt und unter anderem
Hubschrauberstaffeln und Autopatrouillen
einsetzt, ist auch dem sonst so ruhigen Herrn
Einsilb klar, dass was geschehen muss.
Einsilb beschwert sich über die
immens gestiegene Unruhe in seinem Heimatdorf bei
der Ausichtsbehörde und Micky ist unverkennbar
sehr froh, dass ihm sein Posten wieder entzogen
wird.
Während Micky zusammen mit der zu Besuch
ebenfalls nachgereisten Minni wieder gen
Entenhausen fährt, nimmt die grundlose,
gegenseitige Beschattung von Polizei und Karlo
weiter ihren Lauf...
Sehr humorvolles Spätwerk von
Romano Scarpa, dass seinen vermeintlich
stärkeren älteren Werken in nichts nachsteht.
Die Komposition der zahlreichen passend
eingesetzten Entenhausener in dieser Geschichte,
verleiht dem Gesamtwerk "den richtigen
Pfiff". Zeichnerisch ohnehin jedem Zweifel
erhaben, ist "Ein ruhiges Leben..."
eine Geschichte mit Tempo - und das ohne einen
vollgeladenen Plot. Scarpa schafft es immer
wieder eine wunderbare Atmosphäre in seinen
Comics aufzubauen - so auch dieses Mal. Bei der
Story hat Concina sich allerdings auch selbst
übertroffen...
Christian
Peters, 2004
Autor: |
Bruno Concina |
Zeichner: |
Romano Scarpa (+ Lucio
Michieli) |
Seiten: |
35 |
Veröffentlicht: |
1989 |
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