Der Südsee-Yeti
(LTB 69, Dagoberts große Schau) Die Ducks
sitzen auf einem fremden Eiland in den Tropen am
Lagerfeuer und eigentlich weiß man nicht so
recht, wieso - ein klarer Fall von
Rückblenden-Story. Man setzt sich also an die
Flammen und berichtet, um dem Schlaf in den
Gefahren der Tropen zu entkommen, was einen in
diese Situation brachte.
Erster Redner ist Dagobert, der von den Problemen
seiner Buchhaltung berichtet, der immer wieder
mal Fehler unterlaufen. Gar unschön, das! Das
Problem scheint aber gelöst werden zu können:
Zufällig stößt man auf die Meldung, dass das
perfekte Elektronengehirn erfunden sei. Welch ein
wonniger Weg aus dem Unheil! Nun hat aber dieses
Gerät einen doch nicht wenig elementaren
Nachteil: Nur wer dem Computer sympathisch ist,
von dem lässt sich dieser Befehle erteilen.
Ungeheuerlich: Dagobert wirft Geld weg!
An
dieser Stelle nun setzt Donald in die Erzählung
ein: Er selbst will derjenige sein, der das
Maschinchen zu bedienen imstande ist. So
verfällt er in allerlei Finten und Tricks, um
sich bei dem Blechkasten einzuschleimen - doch
Erfolg ist ihm nicht beschieden! Doch da weist
sich ein anderer Weg: Man erfährt, dass der
Apparat durchaus bereits bedient ward - von Herrn
Bauz aus Hula-Hula. Dieser also wird nun rasch
herbeigeholt - und siehe da, es klappt!
Herr Bauz ist spendabel
Hier dürfen nun die drei
Großneffen ihre Sicht der Dinge schildern: Bei
einem Besuch ihres reichen Onkels finden sie
heraus, dass dieser bestohlen wurde. Ein
hydraulisch angehobenes Netz unter dem Geld aber
gaukelte dem Reichen ein weiteres Wachstum seines
Reichtums an - Gerissenheit, dein Name ist Dieb!
Wie es das Schicksal nun aber will, führt der
Weg des Geldes, der zu verfolgen ist, in das
Innere des neuen Rechners - da ist natürlich der
arme Herr Bauz verdächtig und, schwuppdiwupp,
ist er seinen Posten los. Nun aber finden die
findigen Großneffen den wahren Übeltäter: Wer
sonst als die Panzerknacker wäre infam genug,
einen solchen Plan durchzuführen? Rasch
schreitet die Verhaftung voran und die Weste des
Herrn Bauz ist wieder weiß - nun muss er also
wiedergefunden werden. Und daher hat man sich
hier in den Tropen versammelt.
Der Rest ist rasch erzählt: Herr Bauz wird
gefunden und Dagobert zeigt mal wieder sein
weiches Herz und schenkt ihm seinen Freund, das
Elektronengehirn.
Zwei Freunde finden wieder zueinander
Hier zeigt Scarpa eindrucksvoll,
dass er nicht nur lange, sondern auch kürzere
Stories meisterhaft umzusetzen weiß. Die Story
wird auch hier hauptsächlich vom zeichnerischen
Witz Scarpas getragen, der das Niveau
durchgängig auf allerhöchsten Niveau hält.
Zudem weiß auch der großartige Charakter des
Herrn Bauz den Leser zu fesseln - auch wenn die
Darstellung der Dschungelbewohner sicherlich
nicht allzu schmeichelhaft ist. Dennoch
entwickelt man eine ungeheure Sympathie zu dem
Herrn. Auch die Dreiteilung der Story sorgt immer
wieder für kleine Abwechslungen - auch weil man
die Story dadruch natürlich aus den Warten
verschiedener Figuren erleben kann. Die
zeichnerische und auch erzählerische Klasse
Scarpas kommt hier wieder mal voll zur Geltung
und ist ein weiteres Beispiel dafür, wieso er so
einen exzellenten Ruf genießt.
Carsten
Spitz, 2004
Autor: |
Romano Scarpa |
Zeichner: |
Romano Scarpa |
Seiten: |
37 |
Veröffentlicht: |
1959 |
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