Micky und das Geheimnis der grünen Sphinx (LTB 54, "Micky, der Meisterdetektiv")

Ein Gewitter zieht über Entenhausen und sturmgepeitscht prasselt der Regen in Strömen auf die Erde herab - doch das hindert Goofy selbstredend nicht daran, eine heitere Spazierfahrt zu unternehmen. Und so kommt es, wie es kommen muss: Diese findet kein gutes Ende und der Guteste wird vom Blitz getroffen - mit ganz unglaublichen Konsequenzen: Körperlich besteht er dies zwar ganz unversehrt, aber von nun an ist er elektrisch aufgeladen, was sich wie ein roter Faden durch die gesamte Story zieht. Kurz darauf erfährt er gemeinsam mit Micky, dass aus dem Entenhausener Völkerkundemuseum eine grüne Sphinx gestohlen worden ist, die eigentlich nur von geringem Wert ist - das weckt natürlich das Interesse vom gewitzten Mäuserich und er erfährt rasch, dass es noch eine weitere solche Sphinx gibt, die aber ebenfalls vor kurzen entwendet wurde. Ein Zusammenhang ist also unverkennbar und schon kann es losgehen mit der heiteren Gaunerjagd.


Das ist ein Schock

Rasch ist der erste Verdächtige aufgetan, nämlich der Profesoor Tandem, der vor kurzem die Inschriften auf einer Sphinx übersetzt hatte, nun aber plötzlich verschwunden ist, dafür aber einen wenig vertrauenserweckenden Assistenten zurückgelassen hat. Die Spur führt in ein Indianerreservat und damit natürlich auch der Weg der Freunde mit ihren Spürnasen - und siehe da, man hat ins Schwarze getroffen, denn genau dort hält sich der Professor auf, mitsamt der gestohlenen Sphingen. Doch dieser mag es nun so gar nicht, aufgespürt und gejagt zu sein und sperrt seine Verfolger in eine Hütte ein, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt - doch hatte der Professor nicht mit Goofys elektrischer Aufladung gerechnet, die aus harmlosen Werkzeug ein wirkungsvolles Ausbruchsmittel macht, so dass die Flucht gelingt und am Ende das gute obsiegt und die kriminellen Individuen ihrer gerechten Strafe zugeführt werden.


Ein Schirm ist ein Schirm ist ein Schirm

Es handelt sich hierbei mehr oder weniger um einen klassischen Maus'schen Kriminalfall, der aber vor allem durch die elektrische Aufladung Goofys immer wieder gekonnt durch komische und absurde Elemente aufgelockert wird, die in fast jeder Situation dem Duo hilfreich oder hinderlich ist und vor allem konsequent eingesetzt wird. Die Nebencharaktere wirken ausnahmslos überzeugend (auch wenn der Professor vielleicht ein bisschen rabiat in der Wahl seiner Mittel ist), vor allem die Direktorin des Museums, in dem die zweite Spinx aufbewahrt wurde, ist ausgesprochen unterhaltsam und sorgt für eine Erheiterung beim Leser. Die Intelligenz und Kombinationsgabe Mickys spielt hier sicherlich auch eine nicht wenig entscheidende Rolle, aber über weite Strecken wird der Fortgang der Ermittlungen und auch die Story insgesamt vor allem von Goofy getragen.


Eine grüne Sphinx

Die Geschichte prägt sich dann auch weniger durch ihren kriminalistischen Hintergrund ins Gedächtnis ein als vielmehr durch die Mittel und Wege, die zur Lösung führen und die durch die starke Verwendung Goofys wenig klassisch, dafür aber umso ungewöhnlicher und überraschender sind. Die unterhaltsame Story wird dann von Scarpas gewohnt hervorragenden Zeichnungen noch veredelt und ist sicherlich eine der besten Geschichten, die Goofy zur eigentlichen Hauptfigur macht.

Carsten Spitz, 2005

Autor: Guido Martina
Zeichner: Romano Scarpa
Seiten: 60
Veröffentlicht: 1968