Die schwimmenden Felder (LTB 83, Phantomias bittet zum Tanz)

Mit "Die schwimmenden Felder" ist dem Duo Pezzin/ De Vita abermals eine Geschichte gelungen, die auch etliche Jahre nach Veröffentlichung unvergessen bleibt und zurecht seinen Platz in den Erinnerungen vieler Comic-Fans eingenommen hat. Zugleich ist es Pezzin wieder einmal gelungen seine Geschichte mit einer ernsten Botschaft (der Notwendigkeit des Umweltschutz und der verheerenden Folgen der Mißachtung) zu versehen, ohne den "Moralapostel heraushängen" und die Story darunter leiden zu lassen.

Donald und die Kinder wollen sich aufmachen in ihren wohl verdienten Sommerurlaub, müssen aber schnell feststellen, dass dieser nicht wie gewünscht wird stattfinden können. Anstelle von Sonnenschein erwartet sie nämlich am Strand meterhoher Schnee, gleichzeitig macht in den Bergen der Regen jegliches Skifahren unmöglich. Kurz gesagt: Das Wetter spielt überall verrückt und schnell sind die Abgase aus den Fabrikschloten von Onkel Dagobert als Ursache ausgemacht. Dieser selbst hat auch so seine Probleme mit dem Wetterchaos: Zum einen brechen nicht nur Donald und die Kinder ihren Urlaub ab, so dass seine Hotels weitläufig leerbleiben, nein auch ein profitables Geschäft droht aufgrund der ausfallenden Ernte zu scheitern. Eine Lösung muss her.

Diese ist auch schnell gefunden – und das dieses Mal sogar ganz ohne das Zutun von Diplom-Ingenieur Daniel Düsentrieb: Schwimmende Felder sollen es ermöglichen die Touristen jederzeit genau dahin zu schiffen, wo gerade die Sonne scheint. Zugleich sollen weitere, angehängte mobile Felder für die Anpflanzung von Korn und Gemüse genutzt werden. Und tatsächlich: Der Plan geht auf, ganz Entenhausen macht Urlaub auf Dagoberts schwimmenden Feldern und die Pflanzen gedeihen so gut, dass mehrere Ernten im Jahr erwartet werden können.

Probleme kommen erst auf, als Dagoberts Widersacher Klaas Klever Wind von der Sache bekommt, die Panzerknacker einspannt und versucht das finanziell äußerst lukrative Geschäft zu sabotieren. Diverse Attentate auf die schwimmenden 'Inseln' (Anlockung von Hai-Schwärmen, Sabotage der Duckschen Wetterstation zur Vorhersage der Reiseroute etc.) sorgen schließlich dafür, dass die frustrierten Reisegäste das Seil zum transportierenden Schiff kappen und wieder nach Hause rudern. Die Ducks – nun mehr nur noch mit den bepflanzten Feldern im Schlepptau – geraten aufgrund der ausbleibenden Warnung der Wetterstation in ein Unwetter und stranden auf einer Eingeborenen-Insel.

Onkel Dagobert wäre bekantermaßen nicht Onkel Dagobert, wenn er nicht auch noch aus dieser Situation Kapital schlagen würde. So erkennt er schnell das reiche Vorkommen von Bodenschätzen auf dieser Insel und tauscht seine reich bepflanzten schwimmenden Felder gegen die Insel der hungrigen Eingeborenen. Klevers Sabotageakte waren somit zwar geglückt, im Nachhinein aber ohne negative Folgen für die reichste Ente der Welt geblieben.

Schöne, humorvolle Zeichnungen von Massimo De Vita und die angesprochen sozialkritische und zugleich unterhaltsame Story von Giorgio Pezzin machen "die schwimmenden Felder" zu einer äußerst gelungenen Geschichte.

Christian Peters, 2005

Autor: Giorgio Pezzin
Zeichner: Massimo De Vita
Seiten: 62
Veröffentlicht: 1981