Das Melonen-Millionengeschäft (LTB 115, Riesenspaß beim Ringelpiez)

Onkel Dagobers Bemühungen bezüglich der Züchtung und Kreuzung diverser Obstsorten sind nur mit mäßigem Erfolg bedacht: Die in seinen Laboren hergestellten Orangkosen, Birnanen oder Pfirsichschocken gehen an den Bedürfnissen des Markts vorbei und bringen Dagobert trotz ihrer Innovation nur Verluste ein. Wie der Zufall es so will, stößt die deprimierte reichste Ente der Welt – als sie sich gerade wieder einmal bei Donald zum Essen eingeladen hat – auf übernatürlich große Melonen, die sein Neffe ihm zum Nachtisch kredenzt.
Dagobert hat die Fährte schnell gewittert, setzt sich mit der Melonen-Produzentin in Verbindung und erwirbt schließlich die Rechte an dem so genannten Melotraub; einem geheimen Stoff, der für das immense Wachstum der gewöhnlichen Melonen verantwortlich ist.

Das hochkonzentrierte Melotraub wird direkt aus dem Saft der Melonen gewonnen und nur jede vierte Melonenernte ermöglicht den Gewinn der für Dagobert so kostbaren Mixtur. Glücklicherweise tragen die Pflanzen gerade zum 4. Mal in Folge Früchte, so dass Dagobert sofort mit der Melotraub-Gewinnung beginnen könnte. Gewönnen könnte, da Dagoberts Dauerrivale Klaas Klever ebenfalls Wind von der Sache bekommen hat und seinem Widersacher die Suppe nur all zu gerne versalzen würde. So zerstört er sämtliche Riesenmelonen, die sich auf den Feldern der ursprünglichen Produzenten gerade erst entwickelt hatten. Onkel Dagobert ist durch dieses Attantat aber noch nicht geschlagen, da die Pflanzen bei sorgfältiger Pflege im gleichen jahr erneut die erhofften Früchte produzieren würden.

So nimmt Onkel Dagobert die Pflanzen – unter tatkräftiger Unterstützung seiner Neffen – mit auf das Dach seines Geldspeichers, um sie dort zu hegen und zu pflegen. Und um sie vor den Angriffen von Klaas Klever zu schützen. Dieser versucht natürlich weiterhin, Dagobert das Geschäft zu vermasseln, was diesem und seiner Verwandschaft schlaflose Nächte, dem Leser aber ein ungemeines Lesevergnügen verschafft. ;)
Angriff auf Angriff wird schließlich abgewehrt, während die Geschichte immens an Fahrt gewinnt, wozu auch Cavazzanos unwahrscheinlich dynamische Zeichnungen beitragen. Zweifellos hat die Geschichte ihren Höhepunkt erreicht, als Klever ein schweres Geschütz nach dem anderen auffährt, Onkel Dagobert aber wieder einmal das Glück auf seiner Seite hat und nicht zuletzt demonstriert, warum er anstelle von Konkurrent Klever sich mit dem Titel der reichsten Ente der Welt schmücken darf.

Schlussendlich hat Onkel Dagobert es geschafft: Die Pflanzen tragen Früchte, die Melonen können geerntet und zu Melotraub verarbeitet, schließlich zu seinen Laboren geschickt werden. Am Versuchsobjekt der Traublonen (Trauben im Überformat) offenbart sich dann leider, dass das Melotraub leider auch den Melonen-Geschmack auf alle gekreuzten Obstsorten überträgt... Das "Melonen-Millionengeschäft" wird am Ende seinem Namen also nicht wirklich gerecht.

Hervorzuheben sind neben der pfiffigen Idee von Pezzin, die mit diversen kleinen Gags ausstaffiert wurde, wieder einmal Cavazzanos Zeichnungen, die kaum zu toppen sein dürften.

Christian Peters, 2005

Autor: Manuele Marinato + Giorgio Pezzin
Zeichner: Giorgio Cavazzano
Seiten: 37
Veröffentlicht: 1977