Das LTB ist insgesamt zwar
nur maximal durchschnittlich, weist aber dennoch
einen ausgesprochen positiven Aspekt auf: Die
Länge der Geschichten. Nur 6 Storys umfasst
dieses Werk, so dass, wie ja früher auch
üblich, zumindest inhaltlich einiges entwickelt
werden kann. In Einer
spielt falsch stellt Onkel Dagobert
fest, dass er das verschollene Billard des
fliegenden Holländers hatte - kurz nach dem
Verkauf. Als Gewichte waren in diesem aber Gold
verwendet worden statt harmlosem Blei. Also geht
Onkel Dagobert unter die Einbrecher und versucht,
sich das Gold auf kriminellem Wege zurückzuholen
- und wird dabei prompt ertappt. Sehr
interessante Story, die aber an ihre inhaltliche
Qualität grafisch nur bedingt heranzureichen
weiß.
Im Kampf mit den
UFOs befindet sich Onkel Dagobert,
nachdem er ein abgelegenes Hotel, das ein
Millionengrab ist, an Klaas Klever verscherbelt -
der es aber mittels eines getürkten UFOs, das er
regelmäßig in der Nähe aufsteigen lässt, in
eine Goldgrube verwandelt. Rein inhaltlich ist
die Story überwiegend arg vorsehbar, und die
Qualität der Zeichnungen regt auch nicht gerade
zu Freudensprüngen an.
Daniel Düsentrieb
erfindet die Grips-Pille, eine
Tablette, die, einmal eingenommen, dazu führt,
dass man für einen gewissen Zeitraum die Kunst
des Gedankenlesens beherrscht. Was sich
natürlich sein Dauerkunde Dagobert Duck zu
Nutzen machen will... Auch hier ist die Story
nicht wirklich überzeugend, sondern überwiegend
äußerst simpel gestrickt, was auch durch eine
zumindest akzeptable Visualisierung nicht mehr in
die hohen Höhen des Comichimmels gehoben werden
kann.
Der Höhepunkt des Bandes
ist Onkel Dagobert als geheimnisvoller
Verfolger. Durch einen plötzlich
auftretenden Verfolgungswahn, der durch eine
Geschäftskonkurrenz entsteht, wird er nämlich
zu einer maskierten Gestalt die nachts um die
Häuser zieht und die Anwohner mit unverhohlenen
Drohungen schockt. Aber natürlich geschicht dies
unbewusst, so dass er selbst von nichts weiß.
Eine gute Idee, bei der auch die Zeichnungen
stimmen.
Der Panzerknacker
neueste Erfindung ist ein winziges
Funkgerät, das, in einem Ring versteckt, den
Fräulein Rührig trägt, als Informationsquelle
für Ducksche Vorhaben dient. Die Story ist
teilweise etwas übertrieben und insgesamt auch
nicht durchgängig nachvollziebar. Die nur
mangenld gute Umsetzung tut ihr Übriges...
Ein Lob der
Sparsamkeit spricht in diesem Falle mal
nicht Dagobert aus, sondern die IGSM
(=Internationale Gesellschaft Sparsamer
Millionäre), die ihren nationalen Kandidaten
für die anstehenden Titelkämpfe auserwählen
will. Um ihre Sparsamkeit unter Bewis zu stellen,
sollen Onkel Dagobert und seine Konkurrenz
möglichst kostengünsteig einen typisch
mexikanischen Gegenstand besorgen. Ganz nette
Story, die auch im Zeichnerischen nicht aus der
Reihe fällt.
ÜBERSICHT:
- Vorgeschichte
(Z: Perego / I-42-A)
- Einer spielt
falsch (S: G.Martina / Z: G.Chierchini / I-604-A
)
- Onkel Dagobert
im Kampf mit den UFOs (S: P.Carpi / Z:
G.Chierchini / I-583-A)
- Onkel Dagobert
und die Grips-Pille (S: P.Carpi / Z: G.Bordini /
I-586-B)
- Onkel Dagobert
als geheimnisvoller Verfolger (S: R.Cimino / Z:
L.Gatto / I-605-A)
- Der
Panzerknacker neueste Erfindung (S: O.Pavese / Z:
Perego / I-584-B)
- Lob der
Sparsamkeit (S: G.Martina / Z: G.Carpi / I-616-A)
Grün: Lesetipp
Rot: Flop
von Carsten Spitz, Mai
2003
|