Immerhin
durch den Strichcode auf der Vorderseite wird der
Leser dieses Mal nicht abgeschreckt. Der
Hintergrund des Covers ist nämlich in beinahe
der gleichen Farbe, einem eigenartigen Gelbton,
gehalten, so dass er kaum auffällt. Aber man
muss sagen, dass das Cover im Vergleich zu den
Vormonaten doch ganz ansehnlich ist. Es ist
schlicht gehalten und verzichtet auf
Action-Darstellungen und extreme
Computer-Effekte. Und auch insgesamt ist eine
Besserung festzustellen, zeichnerisch wie
inhaltlich. Wollen wir hoffen, dass dieses zarte
Pflänzchen der Hoffnung eines Aufschwungs in den
nächsten Monaten nicht wieder zertreten wird...
Als
Titelstory fungiert Die O.M.A. kehrt
zurück, der zweite Teil der Serie um
die Organisation zum Kampf gegen Monster
aller Art. Und man muss sagen, dass hierbei
ein qualitativer Fortschritt nicht zu leugnen
ist. Donald und Dussel sind hinter einem
Gestaltwandler namens Bilor Borax her, der die
Welt unterjochen will. Als sehr postives Element
hierbei treten ein Wesen, das Huja heißt, und
der erste Auftritte Dolly Ducks seit langem in
Erscheinung. Huja ist ein netter Außerirdischer,
der immer nur Huja sagt, was aber von
den Duckschen Mitagenten immer anders
verstanden/interpretiert wird. Negativ stößt
aber dennoch die extreme Action-Lastigkeit der
Story auf.
Das
Amulett der Macht hat Gundel Gaukeley
sich aus einigen normalen Münzen geschmolzen, um
später Onkel Dagobert zum Tausch dieses Amuletts
gegen seinen Glückszehner zu überreden. Es
scheint nämlich der mächtigere Glücksbringer
zu sein, da Gundel auf einmal alle Geschäfte
übernimmt, die irgendwie zu haben sind. Am Ende
stellt sich aber heraus, dass es ohne den
Glückszehner machtlos ist. Die Frage bleibt, wo
die Gaukeleysche Macht auf einmal herkommt... Die
Story strotzt nur so vor inhaltlichen
Ungereimtheiten.
Eine
Hommage an den aktuell wohl besten
Disney-Zeichner Don Rosa scheint mit der Srory Die
Don & Rosa Show geliefert zu werden.
Hierbei haben zwei Produzenten, Don und Rosa,
eine tägliche Talk-Show, der die Themen
ausgehen. Da stoßen sie auf Gustav und sein
Glück, mischen den ewigen Gegenspieler,
Pechvogel Donald, bei und haben in diesem Duell
eine neue Spannung. Die Story lebt von dem
klassischen Glück-Pech-Gegensatz und ist hierbei
durchaus unterhaltsam, aber auch relativ leicht
durchschaubar.
Die
Büchse der Pandora kauft Minni Maus
versehentlich auf dem Flohmarkt, um später
festzustellen, dass diese offenbar von anderen
Gestalten auch gesucht wird. Es stellt sich
heraus, dass alles Unheil aus der Welt zu bannen
ist, wenn die Büchse zurück in einen
griechischen Tempel gelangt. Aber mit ihr würde
auch die Hoffnung die Welt endgültig
verlassen... Ein schönes Motiv und eine gute
Story, die fast ein bisschen an die guten alten
Zeiten der Maus erinnert und die dafür sorgt,
dass selbst der etwas grobe Zeichenstil von
Gonzales, die in einigen Teilen vorhandene
Action-Lastigkeit und der mal wieder kurzbehoste
Micky sie nicht auf einen Flop bringen können.
Durch
einen raffiniertten Schachzug von Klaas Klever
sitzt Phantomias in der Falle.
Um nämlich Phantomias-Produkte vermarkten zu
dürfen, muss er dessen Geheimidentität
entdecken, um das Personenschutzrecht zu umgehen.
Daher stellt er Daisy als Nachrichtensprecherin
an, die auch prompt zur Nummer 1 in Entenhausen
aufsteigt. Bei einem Interview auf der
Preisverliehung zum Journalisten des Jahres soll
Phantomias dann festgesetzt werden, um ich
enttarnen zu können. Das glückt natürlich
nicht... Klasse Zeichnungen von Gervasio,
annehmbare Story von Enna, alles in allem das
Beste seit langem im LTB.
Seinen
ersten Auftritt seit langem hat Hubert Bogart,
als er versucht, das Rätsel um Rita
Rührig aufzuklären. Als Running Gag
lebt die Story von der Geldverschwendungssucht
Bogarts, die Onkel Dagobert, dem Initiatoren des
Unternehmens, übel aufstößt. Inhaltlich gibt
es durchaus Schwächen, so werden die Motive, die
für die Bespitzelung Rita Rührigs sorgen, am
Ende nur teilweise aufgeklärt, insgesamt aber
durchaus annehmbar.
Oma
Ducks Kochkünste werden mal wieder
unter Beweis gestellt, als sie ein Restaurant
eröffnet, das auch prompt vor zahlenden Gästen
überläuft. Franz Verhalten hiebrei, der
in den verschiedensten Bereichen eingesetzt wird,
ist jedes Mal eine kleine Katastrophe. Als eer
aber gelegentlich nix zu tun hat, lockt er durch
sein unkonventioneles Verhalten noch mehr Gäste
an. Aufgrund der Massenproduktion wird aber das
Ducksche Essen immer schlechter, weswegen sich
Oma Duck zur Schließung des Lokals entscheidet.
Inhaltich unstrukturiert, platt und vorhersehbar.
Als
Schlusszeichner wurde mal wieder Miguel
eingesetzt, der Einen Schweinehirt
auf hoher See präsentiert. Eine
typische Miguel-Geschichte vom dummen und
tollpatschigen Donald, der das Glück auf seiner
Seite hat und in irgendwelchen neu geschaffenen
Disney-Universen ohne bekannte Charaktere
rumspukt. Dieser Umstand und die völlige
Reduzierung der Zeichnungen aufs aktuelle
Geschehen disqualifizieren diese Story als
Unterhaltungsfaktor. Mies.
ÜBERSICHT:
- Die O.M.A. schlägt zurück (S:
L.Jensen/ Z: F.Andersen / D 2000-106)
- Das Amulett der Macht (S:
P.Mulazzi / Z: F.Iacolucci / I TL 2362-4)
- Die Don & Rosa Show (S: G.Cordara / Z:
S.Cabella / I TL 2375-5)
- Die Büchse der Pandora (S: P.+C.McGreal / Z:
J.Gonzalez / D 2000-100)
- Phantomias in der Falle (S:
B.Enna / Z: M.Gervasio / I TL 2370-1)
- Rätsel um Rita Rührig (S: A.Savini / Z:
L.Molinari / I TL 2364-1) ´
- Oma Ducks Kochkünste (S:
S.Tulipano / Z: G.Di Vita / I TL 2369-3)
- Ein Schweinehirt auf hoher See (S: P.Halas / Z:
Miguel / D 99165)
GRÜN=Lesetip
ROT=Flop
von
Carsten Spitz, Februar 2002
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