Gastrezension unseres Lesers Daniel Jacob:

Das diesjährige Weihnachts-LTB zeigt mal wieder Donald auf dem Cover. Diesmal in Gesellschaft von Daisy und ausnahmsweise mal nicht grinsend, sondern regelrecht erschrocken. Zehn Storys finden in diesem Band Platz, ganze sieben kommen auch noch aus Italien. Das lässt hoffen, zumal sich die von Molinari umgesetzte Geschichte "Lästiger Ruhm" mit 32 Seiten den Titel der längsten Story dieses LTBs mit der titelgebenden "Unheimlichen Erbschaft" aus Dänemark teilt. Dahinter rangiert die obligatorisch an zweiter Stelle stehende Mausstory, die leider dieses mal wieder aus der Kaschperlecke kommt. Mit Cavazzano hat auch ein italienischer Starzeichner wieder seinen Auftritt, dafür ist "Die Supertaktik" mit 20 Seiten sehr kurz. Das wahre Schreckgespenst dieser Ausgabe, ist jedoch nicht die erste Story, sondern die letzte, mit einfach unterirdisch schlechten Zeichnungen aus der Feder Bernadós. Alles in allem mal wieder ein durchwachsenes LTB, mit hoffentlich einer der letzten Kaschperl-Mäusen.


Unheimliche Erbschaft (S: Mark und Laura Shaw, Z: Flemming Andersen)

Wie so häufig findet sich auch dieses mal eine von Andersen gezeichnete Geschichte auf dem Titel und somit auch als erste in der Reihenfolge wieder. Daisy erbt ein unheimliches Schloß mitten in der Wüste. Wie der Notar ihr dort eröffnet, hat sie dieses "Glück" ihrer ehemaligen Klassenkameradin, der zurückgezogenen und gehässigen Greta Grusl, zu verdanken. Natürlich ist die Erbschaft dann auch an eine Bedingung geknüpft: Daisy muss drei Tage und drei Nächte ohne Begleitung in dem Anwesen verbringen. Donald ist die Sache von Anfang an nicht geheuer und er kehrt heimlich zurück zu Daisy. Auch diese macht im Tagebuch der Verstorbenen eine schreckliche Entdeckung: Greta Grusl war stets neidisch auf die in der Schule so beliebte Daisy und schwor bittere Rache. Durch das Berühren eines vom Notar überreichten Pergaments wird sie unwiederbringlich von einem grauenvollen Monster heimgesucht. Genauer gesagt wird jene Person von diesem Monster heimgesucht, die das Pergament zuletzt berührt hat. Und an dieser Stelle beginnt die Slapstick-Phase, in der Daisy und Donald sich das Pergament gegenseitig zuzuschieben versuchen, nach kurzer Reue Donalds gefolgt von einer weiteren Slapstick-Phase, in der jeder in gütiger Opferbereitschaft versucht, das Pergament an sich zu nehmen. Doch die Stunde des Monsters rückt immer näher...
Viel Andersen-typische Action und wenig anderes, so kann man das Fazit dieser Geschichte ziehen. Eine Menge Slapstick und auch Aggressivität prägen das vom dänischen Zeichner gewohnte Bild. Positiv anzumerken sind Momente wie jene der stillen Reue Donalds auf Seite 29, in denen durchaus eine andere Facette durchschimmert. Die Auflösung der Story ist wiederum Mark und Laura Shaw recht ordentlich gelungen und so steht am Ende der trotz des Fehlens eines vernünftigen Storyaufbaus der oft beschworene Durchschnitt.


Magische Machtspiele (S: Paul Halas, Z: Gonzalez)

Zuerst die gute Nachricht: Kaschperlmicky ist eingestampft! Die schlechte: Ehapa hat anscheinend noch einige Storys mit dem Dumm-wie-Brot-Micky und Noch-dümmer-Goofy auf Halde und die müssen natürlich noch verwurstet werden. Diese hier verschwendet immerhin 31 Seiten. Nach dem Besuch einer Zaubershow stellt Micky fest, dass sich eine fremde Macht seines Verstandes (hoho!) bemächtigt hat. So haut er sich kurzerhand mit einem Mülltonnendeckel eins auf den Dotz (bravo!). Der Showmagier Blamir Blaffski empfiehlt ihm eine Freundin, die Micky und Goofy eröffnet, dass ihr ein Zauberamulett und ein wichtiges Buch, das "Grimoire der Schattenkünste", entwendet wurden. Jenes Buch verleiht seinem Besitzer immer größere magische Kräfte, je mehr er daraus auswendig lernt. Der Dieb ist - natürlich - das Schwarze Phantom. Der einzige, der Micky und Goofy helfen kann, ist der "Hattuchan-Yogi im Himalakush". Unterwegs zu diesem bereitet das Phantom den beiden noch allerlei Probleme, doch der schließlich gefundene Yogi weiss Rat: In einer Art Star-Wars-Parodie bereitet er den offensichtlich spirituell begabten Goofy (die beste Idee seit der Allmeister-Saga, ich schwör!) auf einen Kampf mit dem immer stärker werdenden Phantom vor. Goofy hat natürlich keine Chance, aber neben Star Wars gibt es ja noch die Bibel (genauer: 1. Samuel, 16-17) als Vorlage. Und jetzt stellen wir uns Micky mal als David vor...
Ach ja, das Kaschperl. Die Story ist wie fast immer bei der Egmont-Maus hanebüchen und Gonzalez steht zeichnerisch irgendwo zwischen Joaquin und Xavi. Tröstlich ist alleine die Aussicht, dass in nächster Zeit vermehrt qualitativ hochwertige Mausgeschichten aus Italien ihren Weg in das LTB finden (so ist ja für Nr. 360 ein von Massimo de Vita umgesetztes Skript von Casty angekündigt).


Geschenk aus der Vergangenheit (S: Nino Russo, Z: Pier Dario Pennati)

Was schenkt man eigentlich dem reichsten Mann der Welt zum Geburtstag? Diese Frage stellen sich mal wieder die Ducks. Klar ist, dass hier mit Geld nur wenig zu bewegen ist. Also wird mal wieder Dagoberts Hang zur Nostalgie bemüht, um ihm eine hübsche Geburtstagsfeier in einem Wildwest-Saloon am Klondike zu bereiten. Dagobert freut sich riesig (wenn auch etwas zurückhaltend) und gibt sofort einen Schwank aus seiner Jugend zum Besten: Einst rettete er den gutmütigen, alten Samuel Spitzhack vor den "Minenknackern". Bevor jener ihm zum Dank genau erzählen konnte, wo sein Gold gelagert ist, wird er auch schon wegen der vorherigen Auseinandersetzung für eine Nacht vom Sheriff eingesperrt. Dieser alten Geschichte lauschen natürlich die Panzerknacker, die prompt Vergeltung für ihre Verwandten in Form eines großzügigen Schecks fordern. So sperren sie die Ducks in Beugehaft und ahnen nicht, dass sie Dagobert damit unverhofft auf die Spur des Goldes bringen...
Diese 21-seitige Story aus Nino Russos Feder ist eine relativ harmlose Nostalgieklamotte von der Art, wie die Ducks sie schon öfters erlebt haben. Es passiert wenig Überraschendes (inklusive des Schlusses), die Zeichnungen sind stark vom klassischen Stil Scarpas und Cavazzanos geprägt und damit äußerst angenehm anzuschauen. Insgesamt nicht schlecht, aber auch nicht besonders bemerkenswert.


Lästiger Ruhm (S: Gaja Arrighini, Z: Lara Molinari)

Dass Phantomias zuweilen mit besonders aufdringlichen Fans zu kämpfen hat, ist spätestens seit dem legendären "Gernot Gernegroß" hinreichend bekannt. Dass nun die gesamte Damenwelt Entenhausens plötzlich Jagd auf ihn macht, hat unser Superheld dem "Tratsch TV Magazin" zu verdanken, dessen Fotoreporter ihn dabei ablichtet, wie er der bekannten Schauspielerin "Camerton Viaz" bei einer Autopanne behilflich ist. Prompt ist die Romanze des Jahres in aller Munde, selbst die uns bekannten Entenhausenerinnen fangen ganz arg zu schwärmen an (Niedlich: Dagoberts kaum verhohlene Eifersucht wegen Gitta). Doch bei aller Schwärmerei geht es Donald-Phantomias dann doch zu weit, dass die stark gewachsene Fanmeute ihn empfindlich bei seinem Walten als Superheld stört. Wie wird man also seine Fans los? Indem man ihnen eine Show der etwas anderen Art bietet...
Ganze 32 Seiten zählt diese Phantomias-Story, die eine alte Idee zum X-ten mal aufkocht, dabei von Molinari aber äußerst liebevoll umgesetzt wird und z.B. mit Dagoberts Eifersucht einige schöne Randeffekte vorweisen kann. Wer Molinaris Zeichenstil schon immer mochte, wird seine Freude haben. Allen anderen bleibt das Durchschnitts-Phänomen treu.


Die Supertaktik (S: Rudy Salvagnini, Z: Giorgio Cavazzano)

Primus von Quack ist als Universalgelehrter bekannt, der jedoch gerne einmal Aussagen tätigt, die selbst an seinem Intellekt gemessen äußerst waghalsig sind. Ohne die geringste Ahnung von Fußball zu haben, verkündet er nämlich in einer gut gefüllten Entenhausener Kongresshalle, dass es eine Fußballtaktik gäbe, "mit der man gewinnen muss. Immer, garantiert und unter allen Umständen!" Klar, dass schnell Beweise gefordert werden. Nämlich möchte Dagobert den Zuschlag zum Bau eines neuen Stadions bekommen. Dafür muss er "nur" Klaas Klevers Fußballmannschaft besiegen, da beide Kontrahenten dem Bürgermeister ein völlig identisches Angebot unterbreitet haben. Klar, dass Dagobert der Geldbeutel für ein zu diesem Zweck zusammen zu stellendes Fußballteam nicht entfernt so locker sitzt, wie seinem Lieblingsrivalen. Und so muss Primus' Supertaktik her. Dieser lässt sich zunächst von Donald sämtliche Facetten des Spiels erklären und kann zum Spieltermin tatsächlich mit einer scheinbar unbesiegbaren Taktik aufwarten. Wäre da nur nicht Donalds Größenwahn, der unbedingt auch in der Mannschaft, bestehend aus einigen von Dagoberts Lagerarbeitern, mitspielen möchte...
Primus trainiert in dieser italienischen Story nicht zum ersten mal eine Fußballmannschaft für Dagobert, somit ist auch diese Idee keinesfalls neu. Jedoch entschädigen Giorgio Cavazzanos Zeichnungen wieder mal für manches. 20 Seiten sind nur eben nicht besonders viel Platz, sich zeichnerisch tüchtig auszutoben. Eine nette, kleine Story. Mehr nicht. Ob die Taktik wohl dennoch nachahmenswert wäre? Ich bitte jeden, der sie ausprobiert, mir eine Nachricht hinsichtlich des Gelingens oder Mißlingens zukommen zu lassen.


Geteiltes Pech (S: Giorgio Salati, Z: Francesco D'Ippolito)

Donalds Pech erweist sich für das Liebesleben unseres Helden des öfteren als unzuträglich. So auch diesmal, als ihm - kaum für das Treffen mit Daisy vorbereitet - alle möglichen Pannen passieren, bis er mal wieder verspätet und schmucklos vor ihrer Tür steht. Als dann auch noch der gute, alte 313 den Geist aufgibt, reicht es Daisy endgültig: Sie macht mal wieder Schluß. Nachdem jedoch weder Gustav noch sonst ein Entenhauser Zeit haben, Donalds Stelle einzunehmen, ruft sie ihn reumütig wieder an. Doch dessen Selbstvertrauen liegt inzwischen am Boden, so dass er absagt, um Daisy nicht wieder den Abend zu verderben. Als Donald tags darauf auch noch ihre Einladung zum Picknick ausschlägt, wird sie nervös. Und prompt passiert ihr selbst einmal ein Unglück...
Eine durchaus frische Idee im Verhältnis zwischen Daisy und Donald, die auch 18 Seiten angemessen auszufüllen vermag. Die äußerst sehenswerten Zeichnungen tragen den ihren Teil dazu bei. Zwar springt hier sicher kein Highlight heraus, doch für eine Leseempfehlung für diese - an ihrer Kürze gemessen - sehr gute Story reicht es allemal.


Festival der Erfinder (S: Enrico Faccini, Z: Andrea Ferraris)

Dass die Kinder mitunter schwer begeistert vom Erfindergenie eines Daniel Düsentrieb sind, ist nur allzu verständlich. Wer hätte nicht gerne ein solches Universalgenie in seinem Freundeskreis, das von A wie Ausflügen ins Weltall bis zu Z wie Zeitreisen so gut wie alles zu bieten hat? Klar, dass der werte Herr Ingeniör (R.I.P. E.F.) auch dieses Jahr wieder Favorit auf den ersten Platz beim Entenhausener "Festival der Erfinder" ist. Doch die Kinder werden enttäuscht: Mangels Zeit und Konkurrenz hat Herr Düsentrieb dieses Jahr seine Teilnahme nicht einmal angedacht. Doch es soll laut Zeitung in Entenhausen ein neues Genie mit Namen Wahnfried Wirrwachtl geben. Kurz entschlossen statten Tick, Trick und Track diesem einen Besuch ab, um sich von seinen bahnbrechenden Erfindungen selbst ein Bild zu machen. Tanzende Ballettstühle und Giraffenpulloverstricker (!) beeindrucken die drei dann schwer. Scheinbar hat Herr Düsentrieb endlich einen ebenbürtigen Konkurrenten. So taucht unser aller Lieblingserfinder dann doch auf dem Kongress auf, und staubt mal wieder den ersten Preis ab. Wie, wird an dieser Stelle nicht verraten...
Eigentlich eine ziemlich belanglose und mit 16 Seiten auch noch kurze Story. Andrea Ferraris' Zeichnungen dürften nur wenige vom Hocker hauen und selbst das schöne, überraschende Ende gab es in ähnlicher Form schon einmal. Das ändert jedoch nichts daran, dass es schön und überraschend ist und die Story viele hübsche und lustige erfinderische Einfälle zu bieten hat. Für Freunde kurzer Geschichten eine klare Leseempfehlung, für alle anderen zumindest eine nette Zwischenmahlzeit.


Der Geist der Flammhölzer (S+Z: Enrico Faccini)

Achtung, eine Dusselstory! Die Zündhölzer aus Dagoberts entsprechenden Fabrik verkaufen sich leider nur schleppend. Es muss also ein Werbespot her, der natürlich nicht zuviel Kosten verursachen darf. Profis? Zu teuer! Also müssen mal wieder Donald und Dussel ran. Dagobert muss sie nur an der ehre packen, und schon sind die beiden Feuer und Flamme (!) für den Auftrag. Also ab ins antiquierte ducksche Filmstudio und losgelegt. Es gehört an dieser Stelle nicht viel (wirklich nicht viel) Phantasie dazu, wie die ganze Sache ausgeht. Punktabzug. Dafür sind Dussels Ideen während des Drehs durchaus originell und etablieren einen schönen (und warmen) Gag, den Donald natürlich auszubaden hat.
Aufgrund des vorhersehbaren Schlusses, der abgelatschten Grundidee (Donald und Dussel als Werbeheinis - ganz was Neues!) und der gewöhnungsbedürftigen Zeichnungen Faccinis gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Eine Rotfärbung verhindern die netten Gags, die dem geneigten Leser das ein oder andere Schmunzeln ins Gesicht zaubern dürften. Wer Faccinis Zeichenstil mag, hat sogar noch mehr zu lächeln.


Gelernt ist eben gelernt (S: Sergio Bardino, Z: Alessandro Gottardo)

In Entenhausen gibt es einen neuen König der Reinigungsmittel. Sein Name ist Winnie Wiener und er hält Dagobert Duck und Klaas Klever mit seinem Sauberkeitsfimmel oderntlich auf Trab. Taler und Fabriken müssen glänzen, nur so kommt man mit dem Obersaubermann ins Geschäft. Kaum wagen es Dagoberts Butler Baptist und Klevers Sekretär Anwantzer auf die Sauberkeitsbremse zu treten, werden sie von ihren zornigen Chefs sprichwörtlich mit Füßen getreten. Doch was zuviel ist, ist zuviel: Die beiden treffen sich zufällig im Park und schmieden auf Anwantzers Initiative ihr eigenes Eisen. Sie kündigen und gründen ihre eigene Firma namens "A & B Kontor". Nach nur vier Wochen haben die beiden dank ihres Gespürs für die Bedürfnisse von Geschäftspartnern an Reichtum alle übertroffen, sogar ihre beiden Ex-Chefs. Selbst mit Winnie Wiener kommen die Neureichen ins Geschäft, schließlich kann man bei ihnen "vom Boden essen".
Als die zwei reichsten Männer des Milliardärsklubs steht ihnen dann auch die alljährlich vergebene kostenlose Kreuzfahrt zu. Doch auf diese Kreuzfahrt entdecken sie ihre alten Stärken wieder und wünschen sich den gewohnten Arbeitsplatz zurück...
Eine sehr gelungene Story um die beiden rechten Hände unserer bekannten, allzu reichen Enten. Nach ihrem Ausflug ins Superhelden-Milieu (LTB 351 - "Superpersonal") nun also die Hochfinanz. Doch hier fangen die Wermutstropfen auch schon an. Nimmt es Bardino wirklich jemand ab, dass Dagoberts Butler und Klevers Sekretär innerhalb von vier Wochen beide Mehrfach-Fantastilliardäre vom Thron stoßen? Und das mit dem Rezept, wegen dem sich beide mit ihrem Chef gestritten haben (Wir erinnern uns - Beide wollten dem neuen Reinlichkeitswahn ihrer Chefs etwas entgegen setzen, später polieren sie für Winnie Wiener selbst alles auf Hochglanz)? Lässt man jedoch diese etwas merkwürdig anmutenden Fakten außer Acht, bleibt eine innovative und sehr schön gezeichnete Story, welche auch die ihr zugestandenen 28 Seiten sehr gut ausfüllt. Daumen hoch, die beste Story des Bandes!


Kampf am Kartoffelkogel (S: Per Hedman, Z: Bernadó)

Schluck! Ist das deren Ernst? Wirklich? Wahrhaftig? Mal eben eine Seite weiter blättern... die erste Seite ist kein Druckfehler, der zeichnet wirklich so! Hilfe! Worum geht's? Um den Zeichenstil Bernadós. Bevor ich hier ein paar Worte zur (gelungenen) Story verliere, kann ich einfach nicht anders, als direkt auf diese hässlichen Kritzeleien einzugehen. Man mag sich ja über Xavi, Joaquin und Gonzalez streiten, den Stil von Andersen, Ziche oder auch Molinari für übertrieben halten. Aber was sich Ehapa mit dem Druck dieser Duck-Story gedacht hat, ist mir ein Rätsel und wird mir auch eines bleiben. Das Ganze mutet fast schon surrealistisch an, aber dieses Wort an dieser Stelle würde einen Dalí wohl beleidigen. Sei's drum, vielleicht gefällt es dem ein oder anderen ja sogar. Zur Story: Daisy meldet sich bei Donald postalisch von ihrem neuen Arbeitsplatz am Kartoffelkogel. Dort arbeitet sie am Empfangsschalter, was ihr offenbar viel Freude bereitet. Leider hat auch Gustav einen Brief bekommen, und schon geht das alte Eifersuchtstheater wieder los. Beide fahren also kurz entschlossen zum Kartoffelkogel, um sich erneut als Daisys Traumprinz aufzuspielen. Doch oh Schreck! Dort lässt Daisy sich von Rocky, dem Bergführer des Hotels ausführen. Und dieser ist auch noch ein schleimiger, scheinbar neureicher Schnösel. Was Donald und Gustav nicht ahnen: Daisy hat lediglich ein Telefonat Rockys belauscht, welches darauf hindeutet, dass er einen Coup gegen das nette Inhaber-Ehepaar des Hotels plant. Nun versucht sie, mehr über die Sache heraus zu finden. Tags darauf schließt sie sich aus diesem Grunde auch der Bergtour an, zu dem Rocky auch seinen komplizen mitnimmt. Donald und Gustav folgen dem Trupp heimlich, um durch eine Unachtsamkeit doch wieder aufzufallen. Nachts, als alle selig schlafen, findet Daisy heraus, dass Rocky es auf eine Diamantenader auf dem Gebiet der Hotelinhaber abgesehen hat. Diese Diamantenader befindet sich genau in dem großen, kartoffelförmigen Felsen auf dem Kogel. Um sie abbauen zu können, plant Rocky, den Felsen einfach abzusprengen, um ihn auf ein Grundstück rollen zu lassen, das er selbst vor kurzem zu diesem Zweck erworben hat. Doch als die Lunte gezündet ist, befindet sich Daisy immer noch auf dem Felsen...
Tja, eine durchaus interessante Story, die sich Per Hedman hat einfallen lassen. Man fragt sich unweigerlich, wie das Ergebnis wohl mit einem Zeichner wie Fecchi oder Andersen ausgesehen hätte. Denn auf diese Art umgesetzt ist der Kampf am Kartoffelkogel wohl der Flop des Jahres.

Weihnachtliche Grüße an alle LTB-Fans,
Daniel Jacob

ÜBERSICHT:


- Unheimliche Erbschaft (S: M u. L. Shaw, Z: F. Andersen)
- Magische Machtspiele (S: P. Halas, Z: Gonzalez)
- Geschenk aus der Vergangenheit (S: N. Russo, Z: P. D. Pennati)
- Lästiger Ruhm (S: G. Arrighini, Z: L. Molinari)
- Die Supertaktik (S: R. Salvagnini, Z: G. Cavazzano)
- Geteiltes Pech (S: G. Salati, Z: F. D'Ippolito)
- Festival der Erfinder (S: E. Faccini, Z: A. Ferraris)

- Der Geist der Flammhölzer (S+Z: E. Faccini)
- Gelernt ist eben gelernt (S: S. Bardino, Z: A. Gottardo)
- Kampf am Kartoffelkogel (S: P. Hedman, Z: Bernadó)

Grün: Lesetipp
Rot: Flop