Die
besten Geschichten aller Zeiten
Platz 5: Das Turnier von Asgardland (LTB 124,
Wettlauf ins Ungewisse)
Das Weihnachtsfest steht bevor.
Damit dieses aber auch in allen Dimensionen
gleichermaßen besinnlich vonstatten gehen kann,
benötigen die Bewohner von Asgardland (bekannt
aus "Das gläserne Schwert", LTB 124)
erneut die Hilfe des Vetters von Alf. Der alte
Weise Jor gibt Goofy und Micky mit mehreren
verschlüsselten Botschaften zu verstehen, dass
ihr Typ verlangt wird - so setzen die beiden sich
in den als Blumenschale zweckentfremdeten
Dimensionsvektor und reisen nach Ululand. Jenes
Ululand hat sich seit dem Zeitpunkt des
Verlassens allerdings gewaltig verändert, ist
doch das schöne mittelalterliche Flair einer
modernen High-Tech-Großstadt gewichen. In
Ululand vergeht die Zeit nämlich wesentlich
schneller als im uns bekannten Entenhausen. Da
die dort lebenden Bewohner aber
verhältnismäßig auch sehr viel älter werden,
ist Fridthjof, Jor und Gunni Helm etwa die
vergangene Zeit nicht anzumerken.
Das ist ein Schock
Die existenzielle Bedrohung über
Ululand wird dieses Mal von dem sich in
Aktivität befindlichen Vulkan Ginungagap
ausgestrahlt, der in etwa 6 Tagen ausbrechen und
ganz Ululand unter sich begraben wird. Nur eine
Möglichkeit gibt es, den Ausbruch zu verhindern:
Ein Ginungagapit, ein Kristall mit besonderen
Eigenschaften, muss rechtzeitig vor Ausbruch in
den Krater geworfen werden. Das einzige Exemplar
dieses Kristalls befindet sich allerdings in
Besitz des Königs der Grönen. Dieser würde
sich allerdings nur bereit erklären diesen
abzugeben, wenn der sagenumwobene Vetter von Alf
(ergo Goofy) sein Volk beim traditionsreichen
Turnier von Asgardland vertritt (und
selbstverständlich gewinnt). Wohl oder übel
muss nun also Goofy erneut "die Kastanien
aus dem Feuer holen" und sich bei einem
historischen Turnier beweisen. Unter anderem
steht er mit Glück und Geschick bei Disziplinen
wie "Duell auf einem Baumstamm",
Bogenschießen oder Kampf gegen einen Drachen
seinen Mann und kann am Ende sogar wirklich
seinen härtesten Konkurrenten, den Schwarzen
Ritter, hinter sich lassen.
Drachen und ihr trauriges Schicksal
Dieses Turnier ist zweifellos der
Höhepunkt dieser Geschichte, der sich
glücklicherweise mit seinen illustren
Disziplinen auch über etliche Seiten erstreckt.
Am Ende jedenfalls, so viel sei verraten, hält
Goofy den Kristall tatsächlich in seinen
Händen. Die Zeit allerdings ist verronnen und um
Haaresbreite mißlingt es Micky, Goofy, Fridthjof
und Gunni Helm den Kristall rechtzeitig in den
ausbrechenden Ginungagap zu werfen. Ganz Ululand
wird unter Schutt und Asche begraben. Die
Bevölkerung, die sich zuvor in Sicherheit hat
bringen können, sieht ihrem Schicksal hilflos
zu. Allerdings blickt man am Ende der Zukunft
dennoch positiv entgegen und will möglichst bald
ein neues Reich aufbauen - welches dann wieder
auf tradionellem Fundament stehen und auf
unnötigen modernen Schnickschnack verzichten
soll. Begonnen werden die Aufbauarbeiten mit
einem fröhlichen Julnachts-Fest, Micky und Goofy
kehren anschließend trotz gescheiterter Mission
keinesfalls trübsinnig zurück, haben doch die
Bewohner Ululands zu ihren Wurzeln
zurückgefunden.
Bereit zum Bogenschuss mit hässlichem Hut
Der zweite Teil der Asgardland-Saga
besticht wie auch die anderen insbesondere durch
die zeichnerische Brillanz von Massimo de Vita
auf dem Höhepunkt seines Schaffens. Doch die
besten Zeichnungen wären nichts wert ohne eine
entsprechende Story, die eine solche Umsetzung
auchverdient hat. Und da Massimo de Vita die
Asgardland-Saga auch selbst verfasst hat, passt
das quasi bestens zusammen. Die rasante
technologische Entwicklung Ululands, während der
Rest Asgardlands quasi noch im Mittelalter lebt,
hinterlässt bleibenden Eindruck. Vor allem die
Diskrepanz zwischen den anderen Volksstämmen und
den Bewohnern Ululands, die beim Turnier (und
insbesondere bei den einzelnen, recht
antiquierten Disziplinen) beeindruckend
aufgezeigt wird, hinterlässt Spuren. Und dass
letztendlich das einfache Leben in der
Gemeinschaft dem Technikschnickschnack vorgezogen
wird, ist auch eine klare Lektion, die Massimo de
Vita dem Leser mit auf den Weg gibt. Auch wie
leicht die Natur in der Lage ist, menschlichen
Fortschritt zu vernichten, passt da ins Bild.
Doch bei allen gesellschaftskritischen Ansätzen
darf nicht unerwöhnt bleiben, dass "Das
Turnier von Asgardland" einfach eine
fantastische Geschichte ist, die Humor wie
Spannung gleichermaßen vermittelt und den Leser
erneut in die Welt von Asgardland eintauchen
lässt, um dort einfach eine gute Zeit zu
erleben.
Autor: |
Massimo De Vita |
Zeichner: |
Massimo De Vita |
Seiten: |
77 |
Veröffentlicht: |
1983 |
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