Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 11: Onkel Dagobert
auf Tauchwegen (LTB 53, Dagobert, der
Milliardenakrobat)Auch der
Meister der Disneycomics, Carl Barks, ist mit
seinen Geschichten vereinzelt im Lustigen
Taschenbuch vertreten. Als kleiner Makel mag es
angesehen werden, dass die Geschichten hierfür
vom eigentlichen 4-Reiher-Format in das
untypische 3-Reiher-Format ummontiert werden
mussten und die Größe der einzelnen Panels
aufgrund der untypischen Taschenbuchgröße
herabgesetzt wurde. Auch die Übersetzungen von
Dr. Erika Fuchs finden in diesem Abdruck leider
ebenso wenig Verwendung wie der ansonsten
geläufige Titel dieses Abenteuers aus der Feder
des "guten Zeichners" (Der Titel im
Heftformat lautet "Der verlorene
Zehner").
Carl
Barks bleibt aber nichtsdestotrotz Carl Barks.
Und somit bestehen keine Zweifel, dass
"Onkel Dagobert auf Tauchwegen", als
eine von drei Barks-Geschichten in LTB 53, dieses
ungemein bereichert und zurecht seinen Platz in
der "Highlight"-Rubrik einnimmt.
Die
Geschichte selbst beginnt nun damit, dass Onkel
Dagobert seinen Erbneffen Donald engagiert, für
ihn Geld von einem säumigen Schuldner
einzutreiben. Erst als dieser dann vor der
eigenen Haustür steht bemerkt er, dass er selbst
es ist, dem er sprichwörtlich "die Pistole
auf die Brust" setzen soll. Verärgert
begibt er sich zu seinem Onkel und begleicht die
alte Schuld von beachtlichen zehn Kreuzern. Die
reichste Ente der Welt jedoch hat sich mit dieser
Aktion selbst aufs Kreuz gelegt, gibt sie Donald
doch als Wechselgeld eine äußerst seltene
Münze, welche dieser bei einem Sammler zu 50
Talern machen kann.
Diese
Schmach kann ein Dagobert Duck
selbstverständlich nicht auf sich sitzen lassen,
weshalb er beschließt nun selbst in den Besitz
einer seltenen Münze zu gelangen. In den Besitz
der seltensten Münze überhaupt, wie es sich
eben für den reichsten Mann der Welt gehört.
Dieses erreicht Dagobert indem er sämtliche
Fünfzigkreuzerstücke aus dem Jahre 1916
aufkauft und bis auf eine Einzige in den Tiefen
des Ozeans versenkt.
Doch bevor er die Münze zu einem Vermögen
machen kann, geschieht ein unvorhersehbarer
Unfall, der die Selfmade-Rarität zerstört und
Onkel Dagoberts Unterfangen zu beenden droht,
tatsächlich allerdings erst der Auftakt zu einem
spannenden Abeneteuer ist.
Onkel Dagobert nimmt jedes Risiko auf sich,
um die Münze zu retten
Der
einzige Ausweg aus der Misere scheint es, eine
der verschütteten Münzen wieder ans Tageslicht
zu befördern. Aus diesem Grunde macht sich Onkel
Dagobert zusammen mit seinem Erbneffen und den
drei Kindern auf die Reise und befindet sich
zusammen mit Donald dann schon recht bald unter
Wasser, um an der tiefsten Stelle des Ozeans die
Münzen ausfindig zu machen.
Am Meeresboden müssen die beiden Taucher aber
nicht nur feststellen, dass keine der Münzen zu
entdecken ist sondern sie stoßen auch auf eine
eine riesige Unterwasserstadt.
Entdeckt werden die beiden schließlich auch
selbst und zwar von ein paar
froschähnlichen Unterwassermenschen, die
überraschenderweise sogar sprechen können.
Diese nehmen Dagobert und Donald gefangen und
teilen ihnen mit, dass sie nie wieder ans
Tageslicht gelassen würden. Die Bewohner von
Atlantis als solches entpuppt sich die
Unterwasserstadt nämlich möchten
schließlich mit allen Mitteln verhindern, dass
jemals etwas über ihre Existenz an die
Außenwelt getragen würde.
Wissbegierige Unterwasser-Schüler
Die
Kinder, auf dem Schiff an der Meeresoberfläche
verblieben, sorgen sich derweil um ihre Onkel. So
machen sich zwei von ihnen auf die Suche und
finden sich nur kurze Zeit später ebenfalls im
Unterwasser-Gefängnis wieder. Im Gegensatz zu
ihren beiden erwachsenen Onkeln zeigen sie
allerdings großes Interesse an dem Unterricht,
den ihnen ein Lehrer der Froschmenschen bietet.
So lernen sie einiges über den Untergang von
Atlantis und die Transformation der Bewohner in
Unterwasser-Lebewesen. Zudem gewinnen sie das
Vertrauen des Lehrers und können diesem widerum
mit Hilfe einer versunkenen Jukebox die Musik
lehren. Die Froschmenschen sind dermaßen angetan
von dieser neuen Kunstform, dass sie die
Gefängnis-Bewachung etwas vernachlässigen und
den Ducks der Ausbruch gelingt, während ganz
Atlantis sich dem Tanz zur Musik hingibt.
Der Druck lastet auf ihnen
So
gelingt den Ducks dann auch die Flucht,
allerdings nicht ohne den Froschmenschen, die die
Verfolgung an die Oberfläche aufgrund ihrer
Kiemen schnell einstellen müssen, zu versichern
nichts über ihre Existenz weiterzutragen. Zudem
gelingt es Onkel Dagobert eines der
Fünfzigkreuzer-Stücke, die in Atlantis unter
anderem als Schmuck Verwendung gefunden hatten,
mit an die Oberfläche zu bringen. Den erhofften
Reichtum bringt das seltene Zahlungsmittel dann
allerdings schlußendlich auch nicht...
Bei
"Onkel Dagobert auf Tauchwegen" handelt
es sich um ein sehr schönes Abenteuer aus der
Feder von Carl Barks, das trotz der ungewohnten
Publikationsform zu gefallen weiß und durch
ihren Abdruck im Lustigen Taschenbuch sicherlich
auch vielen jungen Lesern einen ersten Kontakt
mit den Comics von Barks ermöglich hat.
von
Christian Peters
Autor: |
Carl Barks |
Zeichner: |
Carl Barks |
Seiten: |
42 |
Veröffentlicht: |
1954 |
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