Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 14: Graf Frost und das Zepter der Zeit (LTB
186, Graf Frost und das Zepter der Zeit) Es
ist Ende April und die Bürger Entenhausens sind
doch tatsächlich zugeschneit - der Frühling
lässt also stark auf sich warten. Um die Zeit
sinnvoll zu nutzen, begeben sich Micky und Goofy
auf der Suche nach einem Schlitten auf Goofys
Dachboden, wo sie einen merkwürdig aussehenden
Schirm entdecken, den Goofy sofort genauer unter
die Lupe nimmt. Und das trotz des Einwands von
Micky, der ja seit langem nur allzu gut weiß,
welch verrückte Dinge passieren können, wenn
man sich mit den Hinterlassenschaften
verstorbener Vorfahren Goofys auseinandersetzt...
So kommen die beiden - wie
schon von Micky befürchtet - mit Hilfe des
Schirms in eine seltsam erscheinende Parallelwelt
Entenhausens, in der die Kühe sprechen können,
und Micky und Goofy von gefährlich
dreinblickenden Eissoldaten angegriffen werden.
Doch glücklicherweise treffen die beiden den
freundlichen Bauern Tuk, der ihnen erklärt, dass
hier das Wetter gemacht werde. Die Welt, in der
sie sich nun befänden, sei in vier Teile
aufgeteilt - regiert von Prinzessin Frühling,
Königin Sommer, Prinz Herbst und König Winter.
Leider hätte der böse Graf Frost König Winter
und Prinzessin Frühling entführt, um so an das
"Zepter der Zeit" zu kommen und eine
"fünfte Jahrezeit" für sich zu
erschaffen.
Leise rieselt der Schnee in Ägypten
Um eine neue Eiszeit zu
verhindern, machen sich Goofy, Micky und Tuk auf
den Weg, Königin Sommer vor Graf Frost zu warnen
und anschließend König Winter und Prinzessin
Frühling zu befreien. Auf ihrem schwerlichen Weg
müssen sie eine Menge spannender Abenteuer
bestehen und können sich dabei so manches Mal
auch bei ihrem unterwegs getroffenen Kumpanen,
einem sprechenden Klompi, bedanken, dass sie noch
am Leben sind. Klompis sind Wesen, ähnlich einer
Mischung aus Katze und Hund, deren Schwanz sich
bei drohender Gefahr verfärbt.
Unterwegs stoßen die drei Helden und der Klompi
unter anderem auf das kannibalische Volk der Ulok
und müssen eine heiße Wüste durchqueren -
letztlich sollte es ihnen gelingen, all diese
Gefahren hinter sich zu lassen und die
verschleppten Herrscher zu befreien.
Schurke, bemantelt
Indes lässt Graf Frost
allerdings das Reich der so friedvollen Bewohner
der Paralleldimension von seinen selbst
geschaffenen Eissoldaten angreifen und bringt
diese an den Rande einer Aufgabe - zumal die
Eissoldaten sich nicht mehr wie gewohnt vom für
sie wenig köstlichen Pfirsanas-Saft vertreiben
lassen. Die letzte Chance für das kleine
Völkchen, wäre die Rückkehr des "Zepters
der Zeit".
Micky und König Winter begeben sich so zu Goofys
Urahn Golo Goofus, der sich überraschend hier
niedergelassen hat, um von ihm das Zepter zu
holen, welches er hier aus Schutz vor Graf Frost
aufbewahrt hatte, nachdem eine Vision König
Winter vor seinem bevorstehenden Schicksal
gewarnt hatte. Mit Hilfe der magischen Kräfte
des Zepters gelingt es, alle Soldaten des Grafen
schmelzen zu lassen und somit die Herrscher der
vier Jahreszeiten wieder an die Macht zu bringen.
Der flüchtende Graf Frost wird schließlich
heldenhaft von Goofy gestellt, wofür er zum Dank
einen dicken Schmatzer von Königin Sommer
bekommt... ;-)
Zum Schluß feiert die Bevölkerung ihre Helden,
um sie dann wieder zurück in ihre Dimension ins
frühlinggewordene Entenhausen zu schicken, wo
sie allerdings wenig freundlich von Minni
empfangen werden... ;-)
Der niedliche Genosse gräbt gern
Die Story lebt vor allem
von der sehr fantasievollen und kreativen
Darstellung des Kronolandes und seiner Bewohner.
Dabei wird auch großer Wert auf Gegensätze
gelegt: Während die Jahreszeitenherrscher fast
schon realistisch gezeichnet sind und so gar
nicht in den typischen Disney-Kanon hineinpassen,
sind gerade die tierischen Begleiter der Helden
im besten Knuddel-Stil dargestellt. Daraus
gewinnt die Handlung einen großen Reiz, der vor
allem auch durch die atmosphärischen
Darstellungen des Grafen Frost beim Schmieden
seiner düsteren Pläne getragen wird. Überhaupt
präsentiert sich Zeichner Franco Valussi in
exzellenter Verfassung und gewährleistet ein
gleichbleibend hohes Niveau, das die Handlung
ohne weiteres trägt. Zwar sind in der Handlung
auch kleinere logische Fehler, doch der
Gesamtcharme der Story verleitet den Leser,
darüber hinwegzusehen. Und das hat auch allein
schon die fantastische Grundidee verdient, dank
der eines der zahlreichen
Disney-Paralleluniversen endlich einmal einen
konkreten Zusammenhang zum
"Standarduniversum" hat.
von Christian Peters,
Carsten Spitz
Autor: |
Bruno Sarda |
Zeichner: |
Franco Valussi |
Seiten: |
126 |
Veröffentlicht: |
1992 |
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