Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 20: Die Jagd auf Karte
Nr. 1 (LTB 177, Die Jagd auf Karte Nr. 1) Diese
Geschichte mutet auf den ersten Blick eigentlich
wie eine typische
"in-einer-Disney-Story-auch-noch-Werbung-für-Disneys-Freizeitparks"
Story an (wie "Abenteuer in Disneyland"
(LTB 131) oder "Onkel Dagobert und der
Zauberspiegel" (teilweise von Carl Barks;
LTB 8)). Es geht nämlich um die Eröffnung des
neuen Freizeitparks "Euro Disneyland
bei Paris - inzwischen heißt er ja
"Disneyland Resort Paris".
Duckförmig,
rosa, fliegend - wunderlich
Der
PR-Stratege Jim Target soll sich nach dem Willen
seines amerikanischen Auftraggebers etwas
Besonderes für die Eröffnung von Euro
Disneyland einfallen lassen. Er lässt sich von
spielenden Kindern inspirieren und bekommt die
Idee, eine europäische Schnitzeljagd nach der
allerersten Eintrittskarte ("der Karte
Nr. 1") für das neue Disneyland zu
veranstalten. Und wer soll nun Teilnehmer dieser
Schnitzeljagd werden? Richtig, die Ducks. Aber
nicht alle zusammen, sondern in Teams aufgeteilt
(Dagobert/Düsentrieb, Donald/Daisy,
Gitta/Tick/Trick/Track, Gustav/Dussel und
McMoneysac/Panzerknacker).
Nichts
führt Konkurrenten besser zusammen als ein
kniffliges Rätsel
Die
Jagd geht nun durch halb Europa - Stationen sind
London, das dänische Odense, Brüssel, der
deutsche Hagenfelsen am Rhein, die Höhlen von
Altamira beim spanischen Santander, Venedig und
natürlich Paris. Überall gilt es lokale
Spezialitäten zu erforschen, um dann einen neuen
Hinweis zu erlangen und die wilde Hatz
fortzusetzen. Alle Gruppen eilen stets gemeinsam
voran - der Zufall sorgt dafür. Anfangs reist
man sogar gemeinsam, erst später werden
unterschiedliche Fortbewegungsmittel verwendet -
ohne freilich das Tempo des Vorankommens
wesentlich zu beeinflussen. Am Ende kommt es
ohnhin, wie es kommen muss: Die Trophäe geht an
Dagobert. Dann aber wendet sich das Schicksal:
Vom Schicksal eines kleinen Jungen, der für sein
Auskommen bereits in jungen Jahren hart arbeiten
muss, beeindruckt und in die eigene Jugend
zurückversetzt, verschenkt er sein Ticket.
Das
Ziel aller Träume
Die Story bleibt vor allem
wegen des eigenartigen Luftschiffes im
Gedächtnis, das Dagobert gemeinsam mit Daniel
Düsentrieb bevorzugt verwendet - es ist rosa und
hat die Form eines Fisches. Ansonsten kann man
sagen, dass die Geschichte dadurch, dass sie an
realen europäischen Schauplätzen stattfindet,
das Kinderinteresse an Geographie und auch Kultur
fördert. Der Leser lernt durch die Aufgaben und
die dabei beschrittenen Wege allerlei über
europäische Geographie, gleichzeitig aber auch
über Dinge, für die die jeweiligen Länder
bekannt sind. Sehenswürdigkeiten, Kulturerbe,
regelmäßig stattfindende andere Events - alles
ist dabei. Zudem gelingt es den Aufgaben, das
Interesse der Leser zu wecken und zum Mitraten zu
animieren.
Die Zeichnungen Scarpas sind gelungen und
schaffen ein nettes Ambiente, zudem sorgt der
überraschende Schluss am Ende für eine
unerwartete Wendung, mit der Scarpa wieder einmal
sein Faible für das gute Herz Dagoberts zeigt.
Autor: |
Romano Scarpa |
Zeichner: |
Romano Scarpa |
Seiten: |
76 |
Veröffentlicht: |
1992 |
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