Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 35: Der Kampf der Finsternis gegen das
Licht (LTB 160, Der wahre Pioniergeist) Die
Geschichte spielt im mittelalterlichen
Königreich Wohldawien. Eine erste Episode aus
diesem Reich, in dem ganz offensichtlich
Vorfahren der heute bekannten Entenhausener aus
dem Maus-Universum Hauptrollen einnehmen, gab es
bereits im Donald Duck-Taschenbuch Nummer 412
("Das unbesiegbare Schwert") und als
Wiederabdruck in LTB-Spezial 18.
Dass es sich bei vorliegender Geschichte somit um
eine Fortsetzung handelt mindert den Lesegenuss
aber keinesfalls. Die Charaktere und deren
Eigenschaften werden auch ohne jegliches
Vorwissen schnell verinnerlicht dass es
dieses Abenteuer bis auf Platz 35 in unserem
Ranking der besten Geschichten aller Zeiten
geschafft hat, ist da dennoch etwas überraschend
(aber auch um so beachtlicher).
Noch ist alles in bester Ordnung in
Wohldawien
Der
junge Ritter Micky und sein Meister Goofy (mit
rotem Haar und der eher ungewöhnlichen Rolle als
hoch intelligenter und weiser Lehrer Mickys) sind
anerkannte Helden im Königreich. Wo allerdings
auf der einen Seite Freude und Fröhlichkeit
herrschen, gibt es wie so oft auch
Neid und Mißgunst. So schickt sich jenseits der
Grenzen Wohldawiens Elam der Schreckliche an, dem
Frieden ein Ende zu bereiten. Dieser ist
"Herr der Finsternis" und sieht auch
genau so aus, mit seinem weißen, kantigen Bart
und dem dunklen Umhang. Er erstellt mithilfe
seiner magischen Kräfte ein Schwert, dass seinen
Kämpfer unbesiegbar macht. So kennt das Schwert
die Schläge des Gegner im Voraus und kann
wie von Zauberhand darauf reagieren. Mag
der Schwertschwingende noch so untalentiert sein.
Um sein teuflisches Werk, den Angriff auf
Wohldawien, auszuführen bedarf er nur noch eines
Lakaien, der die Schmutzarbeit für ihn
ausführt.
So hat sein Schwert nämlich einen nicht ganz
unwesentlichen Nachteil: Der Kämpfende verliert
beim Umgang mit dem Schwert mit zunehmender
Kampfdauer an Gewicht. Dieser gefährlichen
Nebenwirkung will sich der etwas staksig
daherkommende Elam, der Schreckliche
selbstverständlich nicht antun und beauftragt
daher den Ganoven Karlo, in seinem Auftrage das
Schattenheer der Unterwelt anzuführen.
Kreativ sind die Pläne nicht gerade, dafür
um so bösartiger
Als
Micky und Goofy von diesem unbesiegbaren Gegner
erfahren, suchen sie schnell den Rat beim
Hofweisen Gelbeseiten, der ihnen zwar alles über
die Stärken des Schwertes verraten kann
bei der Möglichkeit des Besiegens dessen aber
nur auf einen undeutlichen Spruch verweisen kann:
"Die Hoffnung liegt im Licht, denn Licht
liegt in der Hoffnung".
Wirklich schlauer ist man nach Aufsuchen des
weisen, aber zersträuten Gelehrten also nicht
geworden. Micky muss sich also zwangsläufig auf
den schier unmöglichen Kampf mit Karlo
einlassen, um den Angriff auf das Königreich
zumindest hinauszuzögern - ist er selbst doch
schließlich dank der Lehre Goofys ein überaus
talentierter Schwertkämpfer.
Dem
jungen Micky gelingt es auch wirklich, Karlo in
einen langanhaltenden Schwertkampf zu verwickeln,
in welchen dieser zusehends dünner und dünner
wird (Als Running-Gag muss Karlo immer wieder
unterbrechen und seinen Gürtel im wahrsten Sinne
des Wortes enger schnallen). Erst als dieser sein
Spiegelbild im Wasser erblickt, registriert er
die teuflische Nebenwirkung des magischen
Schwerts und gibt sich geschlagen. Geschlagen hat
in diesem Moment auch die Stunde von Elam, der
nun selbst den Zweikampf mit dem sichtlich
geschwächten Micky aufnimmt. Er droht diesen
auch zu gewinnen, bis Micky sich des Spruches von
Gelbeseiten besinnt und ein plötzlicher
Lichtstrahl vom Himmel tatsächlich die
Finsternis (und damit Elam) besiegt.
Diese unfreiwillige Diät ist etwas zu viel
des Guten...
Die
Geschichte lebt zum einen natürlich von den
meisterhaften Zeichnungen Cavazzanos, aber auch
sehr stark von der faszinierenden Atmosphäre,
die vor allem beim finalen Schwertkampf zwischen
Micky und Karlo, bzw. Elam heraufbeschworen wird.
Nahezu gespenstisch die Szene, bei der aus dem
bekannt voluminösen Karlo nach und nach ein
besseres menschliches Gerippe wird. Hierbei
tragen sowohl die Zeichnungen als auch Marconis
toller Plot zu einem gelungenen Ganzen bei. Das
Ende mag vielleicht als etwas kitschig empfunden
werden, fügt sich aber gelungen in den
Erzählstil ein.
von
Christian Peters
Autor: |
Massimo Marconi |
Zeichner: |
Giorgio Cavazzano |
Seiten: |
50 |
Veröffentlicht: |
1990 |
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