Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 37: Der Retter von Auralon (LTB 187, Der
Held der Pharaonen) Den
Geschichtstypus der Fantasy-Parodie, dem
"Der Retter von Auralon" angehört,
findet man durchaus häufiger im Lustigen
Taschenbuch. Fast immer landen hier die uns
wohlbekannten Entenhausener in einer fremden
Dimension, in der es nicht nur vor Elfen,
Kobolden und sonderbaren Geschöpfen wimmelt -
nein: Fast immer auch muss dieses eigentümliche
Reich vor einer bösen, vermeintlich
unbesiegbaren Kraft gerettet werden. Wider
Erwarten gelingt das Unterfangen dann mit Hilfe
der Unterstützung der uns wohlbekannten
Protagonisten jedes Mal aufs Neue. ;)
Während
wir allerdings vor allem Micky und Goofy in
dieser Rolle kennen (Wer erinert sich nicht gerne
an Mickys fantastische Ausflüge nach Agardland,
LTB 124, Harlech, LTB 147 oder in das Reich von
Graf Frost, LTB 186?), spielen diesmal die Ducks
die Retter einer fremden Welt.
Onkel
Dagoberts Ausgrabungen stoßen auf einen Stein
mit mysteriösen Zeichnungen, deren Herkunft und
Bedeutung nicht zu ermitteln ist. Daraufhin
träumt Dagobert von einem Land mit goldenen
Bergen, in welchem auch das ominöse Zeichen
auftaucht.
Den Dagobert-Geschichten-versierten Leser wundert
es da wenig, dass dieser sogleich seine gesamte
Sippschaft um Donald und die Kinder
zwangsverpflichtet, sich mit ihm zur Fundstelle
des Steines zu begeben die Goldenen Berge
warten.
Dort angekommen stößt man auf eine seltsame
Metallplatte im Boden, die sich als Portal zu
einer anderen Dimension herausstellt. Durch ein
aufziehendes Gewitter und dessen Blitzeinschläge
in dieses Portal werden die fünf Ducks auf die
Reise nach Auralon geschickt. Den Ort der
vermeintlich goldenen Berge.
Dass Dimensionsreisen aber auch immer so
unbequem sein müssen...
Dort
werden die ungewöhnlichen Besucher sofort von
den Soldaten des Königs Alveso Garr
festgenommen, bis ihnen der Matrosenanzug Donalds
auffällt. Einer alten Legende zufolge sollte
eine Ente mit Matrosenanzug eines Tages in
Auralon auftauchen und das kleine Königreich vor
dem bösen Intriganten Monk Zelanis und seinen
Mannen beschützen. Diese so genannten
Finsterlinge leben nämlich jenseits der Grenze
Auralons und haben auch ein großes Interesse
daran, ihr sehr düsteres Territorium durch
kriegerische Mittel auszudehnen.
Besagter Donald wird also schnell zum
prophezeiten Retter auserkoren und natürlich
bleibt ihm und seiner Verwandtschaft nichts
anderes übrig als den neu gewonnenen Freunden zu
helfen.
Zusammen
mit den beiden Einheimischen Graf Omion und
General Strik bildet man einen Trupp, um die
lange und beschwerliche Reise zu einer Insel
zurückzulegen, auf der vor vielen Jahren ein
weiser Mann eine mächtige Waffe hinterlegt hat,
die als einzige dazu imstande sein soll, die
Finsterlinge von ihren Eroberungsplänen
abzuhalten. Unglücklicherweise haben alle
Einwohner Auralons panische Angst vor Wasser, so
dass es höchste Zeit wurde, dass mit Donald ein
zumindest optisch "waschechter Matrose"
auftauchte, um die Mission anzunehmen.
Eine gewisse Ähnlichkeit ist nicht
abzustreiten
Auf
ihrer Reise müssen die (gloreichen) Sieben
allerlei Gefahren aus dem Wege räumen - zudem
kommt es einem so vor, als würde ihr Unterfangen
von jemandem aus dem eigenen Trupp immer wieder
manipuliert...
Eines Nachts wachen die Ducks auf und bekommen
von General Strik berichtet, dass er Graf Omion
dabei erwischt hätte, wie er Donald Gift in die
Trinkflasche schmuggeln wollte. Anschließend
hätte es einen Kampf zwischen den beiden
gegeben, in welchem er Omion in die Flucht
geschlagen hätte. So machen sich die sechs
Übriggebliebenen daran, den Rest ihrer Reise
zurückzulegen immer im Hinterkopf, dass
die Finsterlinge jederzeit Auralon angreifen
könnten...
Leider müssen die Ducks dann feststellen, dass
General Strik gelogen und sie in einen Hinterhalt
gelockt hat. Er selbst war der Spion der
Finsterlinge, der immer wieder versucht hat das
Gelingen der Expedition zu torpedieren.
Glücklicherweise kommt Graf Omion im richtigen
Moment wieder in rettender Funktion zum
Vorschein, als die Ducks sich gerade mit dem
Gedanken anfreunden mussten, als Delikatesse für
eine fleischfressende Pflanze zu enden.
Noch ahnen die Ducks nicht, dass ein
Verräter unter ihnen ist...
Gemeinsam
gelingt es den "Donnerblitz", die
unbesiegbare Waffe des alten Weisen, auf der
Insel ausfindig zu machen und gerade noch
rechtzeitig nach Auralon zu transportieren. Dort
wollten die Finsterlinge unter Führung von Monk
Zelanis und General Strik die Stadt gerade
einnehmen, mussten sich dann aber der ungeheuren
Kraft des Donnerblitzes geschlagen geben.
Nach geglückter Mission werden die Ducks wieder
in die Heimat verabschiedet - bis zur
"Rückkehr nach Auralon" in LTB 264.
Diese Geschichte reicht allerdings, wie so
mancher Zweiter Teil nicht an dieses Abenteuer
heran. Am Ende muss Dagobert so auch einsehen,
dass sein Traum von den "Goldenen
Bergen" in erster Linie ein Traum war...
"Der
Retter von Auralon" ist mit seinem 37. Platz
bei unserer Wahl zu den 50 beliebtesten
LTB-Geschichten sicher einer der positiven
Überraschungen. Punkten kann die Geschichte mit
seiner dichten Atmosphäre, der glaubhaften
Story-Konstruktion und den vielen einfallsreichen
Aufgaben, welche die Expedition unterwegs zu
meistern hat. Mit 136 Seiten hat dieses
Fantasy-Abenteuer alle Zeit seine Charaktere
einzuführen und im Laufe der Geschichte mit
Leben zu füllen. Da verursachen auch die
Zeichnungen von Roberto Marini der einen
guten Job macht, sicher aber nicht zur Garde der
Starzeichner zu rechnen ist anscheinend
keine Abzüge in der B-Note.
von
Christian Peters
Autor: |
Giorgio Figus |
Zeichner: |
Roberto Marini |
Seiten: |
136 |
Veröffentlicht: |
1993 |
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