Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 40: Kater Karlos Klassentreffen (LTB 170,
Eine Braut zuviel) Kater Karlo
befindet sich nach einer Reihe nur mäßig
erfolgreicher Beutezüge in einer kleinen
psychischen Krise, für einen erholsamen Urlaub
reicht das Ersparte allerdings nicht. Da kommt es
ihm gerade recht, dass er eine Einladung zum
Klassentreffen seiner alten Internatsklasse aus
Zalem erhält. Sogleich macht er sich mit Trudi
auf die Reise, um zum einen abzuschalten, zum
anderen alte Freundschaften wieder aufzufrischen.
Ausdauer und Willensstärke zeichnen den
Helden aus
In Zalem angekommen gibt es sogleich
ein 'großes Hallo', wie auf Klassentreffen
üblich wird über "alte Zeiten" und
die heutigen Tätigkeiten ausführlichst
gesprochen. Dass Karlo heute einer der
meistgesuchten (wenn auch glücklosesten)
Verbrecher ist, weiß von seinen ehemaligen
Klassenkameraden offensichtlich niemand. Unter
anderem trifft Karlo vor Ort auch auf seinen
ehemaligen Zimmernachbarn Gunther Gerngroß, der
das Klassentreffen organisiert hat.
Jugenderinnerungen
Scheinbar rein zufällig eröffnet
zum Zeitpunkt des Klassentreffens neben dem
Internatsgelände ein neues Museum, welches von
der alten, wiederversammelten Klassenriege auch
sogleich besucht wird. Dort fällt das Augenmerk
von Karlo und Dauerfreundin Trudi auf den
Kohidoor, einen unwahrscheinlich schönen und
großen Diamanten.
Selbstverständlich sieht Karlo in diesem
Diamanten die Chance, seine zuletzt magere
Ausbeute mit einem Schlag wettzumachen. Noch in
Jugendtagen hatte Karlo nämlich einen Geheimgang
entdeckt, über den er damals in der Nacht aus
dem Internat ausbüchste, um im Garten des
heutigen Museums wieder herauszuklettern. Mit
Hilfe dieses Wissens sollte es für ihn ein
leichtes sein, am nächsten Abend an dem
ein Konzert für die Klassentreffler angesetzt
ist den Diamanten ohne großes Aufsehen zu
entwenden.
Düstere Unordnung - Verfall oder Chaos?
Tatsächlich gelingt es Karlo sich
während des Konzertes unauffällig zu
verdrücken und als Polizist verkleidet den
Diamanten an sich zu bringen. "Leider"
fällt er, wieder in seinem ehemaligen
Jugendzimmer angekommen, in einen tiefen Schlaf.
Als Karlo dann wieder zu sich kommt, muss er
feststellen, mit Chloroform außer Gefecht
gesetzt und zudem um den gerade erst errungenen
Diamanten erleichtert worden zu sein.
Vom heutigen Internatsschüler Teddy
erfährt Kater Karlo, dass nicht nur er die
Konzertveranstaltung am Abend vorzeitig verlassen
hatte, sondern auch Gunther Gerngroß
aufgestanden, später aber wiedergekommen sei.
Für Karlo ist klar, dass sein einst bester
Freund alles haargenau geplant, ihn hintergangen
und bestohlen haben muss. Und in der Tat: Im Haus
von Gerngroß angelangt, kann Karlo nur noch
feststellen, dass Gunther von der Polizei
abgeführt wird. Kommissar Hunter erklärt dem
verblüfften Karlo daraufhin, dass man Gerngroß
schon seit längerem auf der Spur gewesen sei und
auch sein einberufenes Klassentreffen gleich als
Plan zum Diebstahl des Diamanten aus dem
benachbarten Museum gedeutet hätte. Gerngroß
hatte nur einen unwissenden Komplizen benötigt,
der ihm die Drecksarbeit auf professionelle Art
und Weise abnehmen würde und nur
Gerngroß hatte von Karlos eingeschlagener
"Karriere" gewusst.
Für Kater Karlo endet das Abenteuer
aber immerhin insofern versöhnlich, da Hunter
ihn aufgrund seiner ungewollten Mithilfe bei der
Festnahme Gernegroß', wieder in die Freiheit
entlässt.
Nicht zum ersten Male gelingt es
Mezzavilla, eine eigentliche Nebenfigur so
gekonnt in Szene zu setzen, dass nicht weiter
auffällt, dass die üblichen Protagonisten keine
Rolle spielen. Den ungewohnten Platz zur
Entfaltung nutzen Trudi und Karlo bestmöglich
aus, man lernt in dieser Geschichte das seit
vielen Jahrzehnten bekannte Ganovenpärchen
besser kennen als je zuvor die Zeichnungen
Cavazzanos sorgen darüber hinaus für eine
unerreicht packende Atmosphäre.
von
Christian Peters, Carsten Spitz
Autor: |
Silvano Mezzavilla |
Zeichner: |
Giorgio Cavazzano |
Seiten: |
52 |
Veröffentlicht: |
1991 |
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