Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 45: Die Schlappe mit dem Schlappen (LTB
336, Gefangen in der Wüste) Gundel
Gaukeley hat einen komplett neuen Weg gefunden,
um Dagobert seinen geliebten Glückszehner
abzuluchsen: Mit einem antiken Rezept ist es der
Hexe gelungen, einen Sud herzustellen, der jeden
Gegenstand, der darin gesiedet wird, für alle
Wesen - außer dem Siedenden - zum einzig
Begehrenswerten auf der ganzen Welt macht. In
diesem Wässerchen bereitet Gundel einen alten
Schuh und bringt ihn zu Dagobert (nachdem sie den
den Schlappen jagenden Nimmermehr ruhiggestellt
hat).
Suchtvolle
Begierde verblüfft
Dessen
Reaktion ist ebenso erwartungsgemäß wie
verblüffend: Ohne Zögern würde er Gundel
seinen Glückszehner geben. Diese überlegt es
sich allerdings anders und lässt sich
stattdessen Dagoberts gesamtes Vermögen
überschreiben. Auch das tut Dagobert voller
Freude im Wissen, im Austausch für all sein Hab
und Gut den heiß ersehnten Schuh zu erhalten.
Nun ist also Gundel reich, während sich aber um
den Schlappen ein ausgesprochenes Chaos
entwickelt. Dagobert will den Schuh bei der Bank
deponieren und zeigt ihn dem Bankdirektor - damit
sind schon zwei Menschen unsterblich in den
Pantoffel verliebt und Dagobert findet sich im
Safe eingeschlossen wieder, während der
Bankdirekter mit dem gestohlenen Schuh stiften
geht. Die Flucht führt aber in die Arme der
Polizei - doch auch da wird man des Schuhs
ansichtig, und so geht sie weiter, die wilde Jagd
nach dem schönen Schlappen. Doch einen Moment
der Unaufmerksamkeit nutzt Dagobert, mittlerweile
aus dem Tresor befreit, um sich das Ziel der
Begierde neuerlich anzueignen.
Jede
Medaille hat zwei Seiten
Diese
Chance ergreifen nun seine Neffen, um den Fluch
zu brechen: Sie vernichten den Schlappen, wodurch
auch alle durch ihn entfachte Begierde samt der
Erinnerung daran erlischt. Nun muss also nur noch
Gundel wieder aus dem Geldspeicher vertrieben
werden - und was liegt da näher, als mit
gleichen Waffen zu kontern? Am Vesuv findet sich
noch ein klein wenig von der Wundertunke, die
reicht, um einen Knopf darin zu sieden. Damit ist
natürlich ein fulminanter Anreiz für Gundel
geschaffen. Die lässt auch prompt alles stehen
und liegen, um nur den Knopf zu bekommen. Gerade
nochmal Glück gehabt ;)
Verwirrendes
Verhalten
Diese
wunderbar absurde Story von Carlo Gentina
besticht durch die Kreatitvität der Grundidee,
die auch durch die gesamte Handlung konsequent
hochgehalten und durchgezogen wird. Auf dieser
Grundlage gelingt es Gentina, unzählige
zündende Gags zu platzieren, durch die die Story
zu einem einzigen Angriff auf die Lachmuskeln
wird. Perfekt zu der skurrilen Handlung passen
natürlich die unkonventionellen Zeichnungen von
Silvia Ziche, die mit ihrem ganz eigenen Stil das
stete Jagen und das unbezähmbare Verlangen nach
dem Schuh zu präsentieren weiß und damit der
wunderbaren Idee die Krone aufsetzt. Dass ihre
Bilder bestens dazu geeignet sind, Gags zu
transportieren, ist nichts Neues und beweist sich
auch hier wieder, so dass hier die Kombination
aus Zeichnung und Plot wunderbar harmoniert.
von
Carsten Spitz
Autor: |
Carlo Gentina |
Zeichner: |
Silvia Ziche |
Seiten: |
31 |
Veröffentlicht: |
2001 |
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