Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 46: Wettkampf der Paare (LTB 304, Im
Strudel der Zeit) Ein
charakterlich etwas fragwürdiger, gleichzeitig
aber liebenswerter Sultan aus dem fernen
Shtrandhbad ist das Ziel eines Geschäftes von
Dagobert Duck - doch leider knüpft er an den
Handel, den Ankauf eines riesigen Postens
Bananen, eine Bedingung: Er will nur mit einem
verheirateten Mann verhandeln. Also ist Dagobert
aufgerufen, seinem Geschäftspartner in spe eine
Gattin vorzugaukeln. Seine Wahl fällt auf
Sekretärin Rita Rührig.
Gans'
fieses Lauschen
Dummerweise
sieht Gitta ihm mit seiner Angestellten im
Hochzeitslook und zieht ihre Schlüsse - dadurch
ist sie ausreichend motiviert, das Mogelpaar zu
verfolgen. Und so landet man zu dritt in
Shtrandhbad, wo Dagoberts Schummelmanöver
bestens zu funktionieren scheint - bis Gitta sich
allen Anwesenden zeigt und den wahren Charakter
der Beziehung zwischen Dagobert Duck und Rita
Rührig offenbart. Die Situation treibt dann
skurrile Blüten: Der selbst nicht verheiratete
Sultan hat sich in Frau Rührig verliebt und ist
auch nicht abgeneigt, Dagobert Duck für seinen
Betrugsversuch zu bestrafen. Als er dann noch von
den Begierden Gittas erfährt, mündet alles im
Wettkampf der Paare: Rita Rührig und Dagobert
Duck treten gegen den Sultan und Gitta in fünf
wunderlichen Wettkämpfen an - und das
hochmotiviert, denn dem jeweiligen Sieger winkt
eine fantastische Belohnung: Siegen Duck-Rührig,
kommt das Geschäft zustande und alles andere
geht seinen geregelten Gang. Andernfalls aber
kommt es zu zwei neuen Paaren: Dagobert und Gitta
werden verheiratet und Rita muss zumindest beim
Sultan bleiben.
Herrenwahl
mit breitem Grinsen
Die
skurrilen Spiele verlangen den Kontrahenten alles
ab. Erst geht es um ein Wettessen (mit pikanten
Überraschungen), dann um ein Lianenwettschwingen
in bester Tarzan-Manier, um das Zähmen eines
Löwen, um das Flechten von Körben aus
Bananenblättern und schließlich um den gewagten
Sprung einen 40 Meter hohen Wasserfall hinab. In
jedem Spiel kann ein anderer der Streiter seine
ganz eigenen Qualitäten einbringen, so dass am
Ende eine ganz, gnaz knappe Entscheidung
vorprogrammiert ist.
Lecker
isst, wer hungrig ist
Diese
von der Grundidee nicht einmal neue Story (wer
erinnert sich nicht an "Eine Braut
zuviel", das ebenfalls zur Wahl stand?) wird
hier wunderbar abgedreht präsentiert. Die
eigenartigen Spiele beim finalen Wettkampf werden
samt ihrer überwiegend ausgesprochen kreativen
Entscheidungen durch die ausdrucksstarken
Zeichnungen Ziches überaus passend dargestellt.
Überhaupt brilliert Ziche in dieser Geschichte,
in der vor allem an Gitta alle Facetten, sei es
Wut, Erleichterung, pure Freude, Frust oder auch
Entsetzen, ausprobiert werden. Die Ergebnisse
sind für den Disney-Kosmos zwar unkonventionell,
aber begeisternd. Zudem passt die Story von
Arrighini auch einfach perfekt zu den
Zeichnungen, die ausreichend Ausreißer ins
Abwegige und zu merkwürdigen Zufällen, aber
auch einfach zu den kleinen Geschichten am Rande
unternimmt, um die Gesamtidee mit erstklassigen
Einschüben zu unterfüttern und damit für den
Leser ein reines Gagfeuerwerk abzubrennen.
von
Carsten Spitz
Autor: |
Gaja Arrighini |
Zeichner: |
Silvia Ziche |
Seiten: |
32 |
Veröffentlicht: |
2001 |
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