Die besten
Geschichten aller Zeiten
Platz 48: Kosmische Zeitsprünge (LTB 191,
Phantomias auf Abwegen?) Was macht
man, wenn man in den aktuellen Lustigen
Taschenbüchern nicht gerade mit erstklassigen
Micky-Stories verwöhnt wird (um es einmal ganz
vorsichtig auszudrücken) ?
Genau, man besinnt sich auf die besseren Zeiten
und erfeut sich an den sehr guten Micky-Comics,
die das LTB zu besserern Zeiten einmal belebten.
Ein Beispiel hierfür ist in der folgenden
Geschichte "Kosmische Zeitsprünge" vom
Meisterzeichner Massimo De Vita zu finden. Zwar
geht es im Großen und Ganzen wieder einmal um
außerirdische Lebensformen, aber in dieser
Umsetzung dürfte wohl trotz der vielbehandelten
Thematik den Leser die Leselust nicht wieder
loslassen. ;)
Extraterristrische Bürokratie
Micky
genießt einen warmen Sommertag, ist dem
stickigen Entenhausener Stadtverkehr entflohen
und genießt seine Freizeit in einem in der
Umgebung von Entenhausen gelegenen See, als die
Geschichte ihren Lauf nimmt:
Durch ein Versehen wird Micky in das Raumschiff
äußerst sonderbar aussehender, außerirdischer
Zeitgenossen eingesogen. Nach anfänglichen
Verständigungsproblemen, werden die beiden
Aliens schließlich von der Weltraumpolizei dazu
verdonnert, den "blinden Passagier"
zurück auf seinen Heimatplaneten zu bringen.
Gesagt, getan - jedoch passiert den etwas
schusseligen Außerirdischen erneut ein
Mißgeschick und Micky taucht in einem
Entenhausen der Zukunft wieder auf.
Altern ist das Privileg der Lebenden
Um
genau zu sein, gibt es sogar gar kein Entenhausen
mehr, da dies in der Zukunft nur noch
"Katerstadt" heißt. Ja, sehr wohl -
nach dem für viele Entenhausener unerklärlichen
Verschwinden von Micky hatte sich in seiner
Heimat so einiges getan - zur großen
Überraschung von ihm selbst... Kater Karlos
Neffe Kamillo hat nämlich das Kommando in der
Zukunftsstadt an sich gerissen - nicht gerade zur
Freude der Bürger.
Zu diesen gehören auch noch immer Goofy, Minni
und der geläuterte Kater Karlo senior -
wenngleich alle im Gegensatz zu Micky deutlich
gealtert.
Um aus diesem Horrorszenario aus einem von
Kamillos Machtgier geführten Staat zu
entfliehen, sieht Micky nur eine Chance: Die
Zeitmaschine der Professoren Zapotek und Marlin,
die den Weg zurück in die "eigene"
Gegenwart ebnen soll.
Entsetzte Freude
Micky
trifft die beiden älteren Herren im
Entenhausener Altersheim an, muss allerdings
erfahren, dass die Zeitmaschine nicht mehr
existiert. Anstatt zu verzweifeln, versucht er
allerdings mit einem arg baufällig aussehenden
Gerät der beiden Professoren mit den
Außerirdischen Kontakt aufzunehmen. Wider
Erwarten gelingt die Kontaktaufnahme, Micky wird
in das "normale" Entenhausen
zurückgebracht und kann die nötigen Aktionen
einleiten, damit die erlebte Zukunft nicht zur
Realität wird...
Die hinter der unfreiwilligen Zeitreise stehenden
Hintergründe bilden eine interessante
physikalische Interpretation der
Relativitätstheorie, während die
Außerirdischen als ausgesprochen sympathisch,
aber dabei recht schusselig und damit recht
unkonventionell dargestellt sind. Jede Menge Gags
sind geschickt eingewoben und decken alle
gewünschten Facetten ab, während die Handlung
selbst gut durchdacht ist und den Leser mit einer
gelungenen Mischung aus Spannung und Humor bei
der Stange hält. Zudem sind die Zeichnungen ein
Genuss und wohl kaum zu übertreffen, so dass
auch die Darstellung des "Entenhausen der
Zukunft" glaubwürdig ist. Unbedingt lesen,
wenn nicht schon getan. ;)
von
Carsten Spitz, Christian Peters
Autor: |
Alessandro Sisti |
Zeichner: |
Massimo De Vita |
Seiten: |
56 |
Veröffentlicht: |
1993 |
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