Im Okrober 1967 erscheint
der erste Band von "Walt Disney's Lustige
Taschenbücher" unter dem Titel "Der
Kolumbusfalter und andere Geschichten".
Revolutionär war in allererster Linie das
neuartige Format und die Tatsache, dass das
Lustige Taschenbuch bevorzugt längere Comics
enthielt. Als Vorbild für das Lustige
Taschenbuch galt u.a. das italienische
"Topolino"oder "I Classici di Walt
Disney", woraufhin es nicht verwunderlich
war, dass bis auf ein paar wenige Comics, nahezu
alle abgedruckten Geschichten aus Italien kamen
(und auch heute noch kommen).
Bei diesem allersten Taschenbuch
handelte es sich um einen reinen Duck-Band, d.h.
er erhielt ausschließlich Comics mit der Familie
Duck. Im zweiten Band "Hallo hier
Micky" widerum erschienen ausnahmslos Comics
mit der kleinen Maus.
Die strikte Trennung zwischen Maus- und
Duck-Comics wurde später allerdings aufgehoben.
Zu dieser Zeit erschienen die LTBs noch
unregelmäßig und es erschienen zwischen 5 und 6
Ausgaben pro Jahr. Anders als heute war bei den
Ausgaben 1-118 nur jede 2. Doppelseite farbig.
In den älteren Heften gab es auch sogenannte
"Vorgeschichten", die oftmals vom
Italiener Perego gezeichnet wurden, nach heutigen
Maßstäben aber qualitativ kaum zumutbar wären.
Dies dürfte auch der Grund sein, warum man
später auf diese Verbindungen zwischen den
einzelnen Geschichten verzichtete.
Mit Band 119 kam es dann zu einem
Schnitt in der LTB-Geschichte. Ab sofort erschien
das Lustige Taschenbuch monatlich (Die Abstände
verringerten sich von "alle 3 Monate"
bis auf "alle 4 Wochen", wie wir es
heute kennen.) und auch jede Seite war von nun an
farbig. Ein weiteres Extra, welches heute
unverzichtbar scheint waren die
"Buchrücken", auf denen verschiedene
Disney-Charaktere zu sehen sind.
Diese erste Buchrückenüberraschung
ging bis zu Band 165. Ab diesem Band sollte es
jedes Jahr ein völlig neues Buchrückenmotiv
geben.
[Bild folgt]
119-165 (Dagobert, Tick, Trick, Track, Donald,
Daisy, Oma Duck,
Gundel Gaukeley, Panzerknacker, Gustav Gans,
Franz Gans)
166-178 (Donald)
179-190 (Dagobert)
191-203 (Donald)
204-215 (Tick, Trick, Track)
216-227 (Donald)
228-241 (Tick, Trick, Track, Donald)
242-254 (Dagobert)
255-280 (Jahrtausend)
281-293 (Donald)
294-319
In Band 172 wird der 25-jährige
Geburtstag des Lustigen Taschenbuchs groß
gefeiert (388 Seiten), in Band 230 wird 5 jahre
später der 30-jährige Geburtstag ähnlich groß
gefeiert.
Zudem gab und gibt es immer wieder
Jubiläums-Ausgaben zu besonderen Nummern (LTB
150,175, 200...) und auch die runden Geburtstage
der Entenhausener waren es immer wieder wert auf
die Titelseite des LTBs zu kommen (Donald, Micky,
Onkel Dagobert, Tick Trick und Track und sogar
Phantomias).
Damit auch jüngere Leser in den
Genuss der älteren LTBs kommen, machte der
Ehapa-Verlag eine Neuauflage der älteren Bände
und brachte sie nicht nur mit neuen Titeln,
sondern sogar mit neuen Titelbildern raus.
Zusätzlich wurden sogar die Inhalte in Form von
neuen Texten leicht abgeändert, wenn auch nicht
sinnenstellt (siehe dieses kleine Beispiel aus
LTB 18).
Ich persönlich hätte begrüsst, wenn man die
Bände in ihrem Urzustand gelassen hätte..
Mit Band 230 zum 30 jährigen
Jubiläum des LTBs kam es 1997 noch einmal zu
einer kleinen Layoutänderung des LTBs.
Von nun an wird versucht, mit möglichst
realwirkendem Titelbild Leser zu locken.Über die
Qualität der neuen Titelseiten lässt es sich
allerdings streiten...;-)
Zum Jahrtausendwechsel 1999/2000 gab
es schliesslich mit den Bänden 267 und 268
2 Sonderausgaben mit je 414 Seiten und auch ein
spezielles Buchrückenmotiv machte auf das neue
"Millenium" aufmerksam.
Das Lustige Taschenbuch von heute
besteht zu immer größeren Teilen - neben den
italienischen Comics - auch zu Teilen aus den
dänischen Eigenproduktionen der Firma Egmont.
Dies ist aber nur einer der Gründe, warum das
aktuelle Lustige Taschenbuch qualitativ den
früheren Ausgaben (~Band 1-220) etwas
hinterhersteht. Nicht zuletzt aus diesem Grund
ist LTB-Online entstanden, um zum einen an die
wunderbaren Comics von einst zu erinnern und
vielleicht durch Kritik und Anregungen dafür zu
sorgen, dass das LTB wieder frühere Klasse
erreicht.
Christian Peters
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